Tschechen tuckern mit der Bahn zur EM

Prag (dpa) - Während sich Polens Team spektakulär mit dem Kampfhubschrauber umherfliegen lässt, hat die tschechische Fußball-Nationalmannschaft keine Eile.

Am Sonntagvormittag tuckerte die Auswahl von Trainer Michal Bilek mit einem Sonderzug der Bahn von Prag aus los, um rund sieben Stunden später im nur 280 Kilometer entfernten niederschlesischen Breslau (Wroclaw) einzutreffen.

Für Mittelfeldspieler Tomas Sivok war es mit 28 Jahren die erste Bahnreise überhaupt. Champions-League-Sieger Petr Cech kündigte an, im Zug vor allem auszuspannen: „Wir können Karten spielen, lesen oder uns über unsere Erfahrungen in der zurückliegenden Saison austauschen“, sagte der Torwart vor der Abreise.

Benannt ist der Zug mit Schlaf-, Speise- und Konferenzwagen nach der Fußballlegende Josef Masopust. Der Mittelfeld-Virtuose führte die Tschechoslowaken bis ins Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile. Damals unterlag das Team Brasilien mit 1:3 und wurde Vize-Weltmeister.