Saisoneröffnung Fortuna Düsseldorf 10.000 Fans beim Familientag
Fortuna Düsseldorf präsentiert sich bei der Saisoneröffnung rund um die Arena selbstbewusst. Nur vom Aufstieg spricht keiner.
Düsseldorf. War es eine versteckte Botschaft an die Herren Fußballprofis oder doch nur eine findige Merchandising-Idee? Die rot-weißen Pappkronen, mit denen die kleinen Fans des Zweitligisten Fortuna am Sonntag im Rahmen des Familientags rund um die Arena ausgestattet wurden, waren jedenfalls auffällig. Vielleicht hat dieses Symbol ja tatsächlich am Ende der am kommenden Wochenende beginnenden Saison eine Aussagekraft, wenn die Fortuna eine tolle Spielzeit mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga krönt.
An dieses Szenario verschwendete am Sonntag aber noch keiner der Protagonisten einen Gedanken — zumindest offiziell. Weder Spieler noch Trainer nahmen bei der von André Scheidt und Andreas Hecker moderierten Vorstellung auf der Bühne neben der Arena vor 10 000 Fans das Wort „Aufstieg“ in den Mund. Allenfalls Didier Ya Konan wagte sich etwas aus der Deckung. Der Nationalspieler der Elfenbeinküste gab zur Freude der Anhängerschaft einen kurzen Einblick in sein Seelenleben: „Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr vor diesen tollen Fans in der ersten Bundesliga spielen dürfen.“
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Die Spieler tun gut daran, sich nach einer mäßig verlaufenen vergangenen Saison noch in Zurückhaltung zu üben. Für sie kann es in den kommenden Wochen und Monaten zunächst einmal nur darum gehen, sich mit ehrlicher Arbeit das Vertrauen der Fans zurückzuholen. Erst dann können klarere Ziele formuliert werden. Immerhin stimmt die bald abgeschlossene Vorbereitungsphase vorsichtig optimistisch. Das volksnahe Auftreten von Trainer Frank Kramer und Manager Rachid Azzouzi kommt gut an.
Und auch auf dem Platz weiß Kramer zu überzeugen. Die auch beim Demonstrationstraining am Sonntag offenbarte Liebe fürs Detail gefällt nicht nur den Anhängern. „Es ist alles professioneller als in der letzten Saison. Ich hoffe, das wirkt sich auch schnell auf das Spiel unserer Mannschaft aus“, sagte Mittelfeldspieler Oliver Fink.
Wie ernst und genau es Frank Kramer und sein Trainerteam nehmen, wurde am Sonntag auch daran deutlich, dass die Assistenten Peter Hermann und Florian Klausner bei der offiziellen Vorstellungsrunde fehlten. Das Duo machte sich direkt nach dem Training auf den Weg, um die ersten Gegner in Liga und Pokal unter die Lupe zu nehmen. Die Intensität, die Kramer und sein Stab vorlebt, erwartet der neue Chefcoach auch von seinen Spielern: „Es geht darum, jeden Tag auf das Neue die eigene Leistung abzurufen“, fordert Kramer. Das wird auch nötig sein, um das schwere Auftaktprogramm mit dem Spiel bei Union Berlin und der Heimpremiere gegen Bundesliga-Absteiger SC Paderborn bewältigen zu können.
Dass es in den Testspielen gegen überwiegend starke internationale Konkurrenz mitunter auch Rückschläge gab, spielt für Michael Rensing keine große Rolle: „Es ging in den Spielen vornehmlich darum, die Vorgaben der Trainer umzusetzen, und das ist uns ganz gut gelungen. Die Ergebnisse darf man nicht in dieser Phase nicht überbewerten. Sie zählen ab dem nächsten Wochenende“, sagt der Mann, der sich mit Lars Unnerstall erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Platz zwischen den Pfosten liefert. Routinier und Publikumsliebling Axel Bellinghausen kann es nicht mehr erwarten, dass es endlich losgeht: „Es reicht nun. Kein Testspiel auf dieser Welt kann das Gefühl ersetzen, das man hat, wenn es um Punkte geht.“