Benshop könnte Fortunas Königs-Transfer sein
Angreifer wird von Stade Brest ausgeliehen. Er will sich bei Fortuna empfehlen.
Spiez. Es könnte der Königs-Transfer für Fortuna Düsseldorf in dieser Spielzeit werden. Auf der Dachterrasse des noblen Hotels Belvedere hoch über dem Thuner See wurde Charlison Benshop am Sonntag vorgestellt. Um den niederländischen Stürmer mit Wurzeln von der karibischen Insel Curacao dort zu präsentieren, hatte man den 23-Jährigen, der vom französischen Erstliga-Absteiger Stade Brest für ein Jahr ausgeliehen wird, für eine Nacht in einem anderen Hotel untergebracht.
Erst wenige Minuten vor dem Termin waren die Medien und die Mannschaft über den Transfer informiert worden. Benschop war zuletzt in Frankreich nicht so gut zurecht gekommen, weil er sich dort mit seinem (guten) Englisch nur schwer verständigen konnte und mit dem Französischlernen offensichtlich nicht so schnell nachkam. Zudem fehlte ihm die Familie, die wie er früher in Rotterdam lebt.
„Da bin ich jetzt aus Düsseldorf viel schneller“, sagte Charly Benschop. Der 23-Jährige hat 27 Begegnungen in der ersten französischen Liga gespielt, fünf Tore erzielt und war auch in der Europa League bereits zehnmal aufgelaufen. In den Niederlanden hatte er für AZ Alkmaar und RKC Waalwijk bereits 76 Ligaspiele absolviert, bevor er nach Frankreich gewechselt war.
Für Trainer Mike Büskens ist Benschop ein Mann, der viele Anforderungen erfüllt, die er an einen Stürmer stellt. „Er ist ein robuster Spieler, der den Ball behaupten kann, wenn er ihn mit dem Rücken zum Tor annimmt. Charly ist ein Stürmer, der mit dem Gesicht zum Tor Tiefe suchen kann.“
Damit hebt Fortunas Trainer die spielerischen Qualitäten des Stürmers hervor. „Er hat eine gute Perspektive und kann mit uns den nächsten Schritt machen.“ Das gelte auch für das Kopfballspiel, das er laut Büskens noch verbessern könne.
Benschop ist ausgeliehen mit einer Kaufoption, Brest hatte vor einem Jahr 1,5 Millionen Euro für den Niederländer ausgegeben, der in seiner Heimat sehr gut ausgebildet worden ist. „Ich bin sehr froh, hier zu sein, hoffe, dass ich mich weiterentwickle und viele Tore für die Fortuna erziele“, sagte Benschop. „Düsseldorf ist ein großer Club mit Tradition, und die größere Nähe zu meiner Familie gibt mir ein besseres Gefühl. Nur wenn die Sonne ganz heftig scheint, kann ich mich, wie jemand, der aus der Karibik stammt, wohlfühlen.“
Mit seinen Eltern war er im Alter von vier Jahren in die Niederlande gekommen. Im jungen Alter hat er dort auch Schwimmen gelernt. Das konnte er am Sonntag bei seiner ersten Aktion für die Fortuna gut brauchen. Denn am freien Nachmittag war die Mannschaft mit dem Trainerteam beim Rafting. Berührungsängste zeigte der neue Stürmer dabei jedenfalls nicht.