Fortuna Düsseldorf Der etwas andere Spielmacher
Oliver Fink ist der dienstälteste Profi im Kader der Fortuna. Am Montag gegen Braunschweig musste er im für ihn ungewohnten offensiven Mittelfeld ran — und zeigte eine gute Leistung.
Düsseldorf. 177 Pflichtspiele hat Oliver Fink für die Fortuna absolviert, die seit 2009 die sportliche Heimat des 33-Jährigen ist. Im Spiel des Fußball-Zweitligisten gegen Eintracht Braunschweig am Montag agierte der gebürtige Oberpfälzer auf einer ungewohnten Position — zentral im offensiven Mittelfeld. „Ich habe schon in den Testspielen dieser Saison öfters weiter vorne gespielt. In den vergangenen Jahren war mein Part ja eher der defensivere. Aber anscheinend funktioniert es so auch“, sagt Fink.
In Abwesenheit des gesperrten Kerem Demirbay hatte Interimstrainer Peter Hermann die siegreiche Mannschaft aus dem Frankfurt-Spiel nur auf zwei Positionen verändert. Joel Pohjanpalo ersetzte Didier Ya Konan im Angriff, Fink rückte für Demirbay in die Startelf. Entscheidungen, die sich auszahlten. Pohjanpalo erzielte sein erstes Saisontor, Fink spielte mit der für ihn typischen Übersicht und setzte gekonnt immer wieder die übrigen Offensivspieler in Szene. „Ich interpretiere die Rolle sicherlich etwas anders als Kerem“, sagte der Routinier nach dem 1:0-Erfolg. Ein etwas anderer Spielmacher eben — ohne Kabinettstückchen, aber mit viel Ruhe. Nach der Gelb-Roten Karte für Karim Haggui musste er nach 58 Minuten allerdings für Adam Bodzek Platz machen. Nach einer guten Vorstellung.
Warum es bei der Fortuna nach der Trennung von Trainer Frank Kramer plötzlich besser läuft, kann sich Fink nicht so einfach erklären. „Im Fußball ist es manchmal blöd, irgendwelche Gründe zu finden. Aber den Trainereffekt gibt es. Das ist statistisch bewiesen“, sagt Fortunas Nummer Sieben. „Da fällt doch aber kein gutes Licht auf die Mannschaft und die Verantwortlichen, wenn in so kurzer Zeit so viele neue Trainer kommen. Deshalb hab ich jetzt die Hoffnung, dass jetzt wieder mal Kontinuität reinkommt.“ Hermann ist immerhin der siebte Trainer, den Fink bei der Fortuna erlebt.
Am Samstag gegen Union Berlin rechnet er sich gute Chance auf seinen vierten Startelfeinsatz der Saison aus. „Es ist eine kurze Woche und es hat sich niemand verletzt. Deshalb bin ich guter Dinge“, sagt Fink, der nach der halben Saison ein nicht überraschendes Fazit zieht. „Für uns ist der Saisonverlauf nach wie vor unbefriedigend mit nur 19 Punkten nach der Hinrunde.“
Mit zwei Siegen gegen Berlin und in Paderborn könnte sich die Fortuna stabilisieren. „Dann könnten wir beruhigt in die Winterpause gehen. Aber auch nicht mehr“, erklärt Fink. Dass es bis dahin mit Hermann weitermacht, wäre nach dem Geschmack des dienstältesten Fortunen: „Für uns ist es nicht schlecht, wenn du weißt, dass es bis zur Winterpause so weiter geht.“ Vielleicht sogar mit Oliver Fink im offensiven Mittelfeld.