Fortuna auf Trainersuche - Hermann lehnt ab
Düsseldorf (dpa) - Vom zweiten Sieg im zweiten Spiel ließ sich Peter Hermann nicht beirren. Entschlossen wischte der Interimstrainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf alle Spekulationen beiseite, er werde angesichts des schnellen Erfolgs doch dauerhaft als Chefcoach einsteigen.
„Ich schließe das aus. Mein Standpunkt ist klar, daran ändert sich nichts“, sagte Hermann nach dem 1:0 (1:0) der Fortuna über Eintracht Braunschweig am Montagabend. „Ich mache das nicht, das weiß der Verein“, betonte der 63-Jährige.
Hermann arbeitete in seiner langen Trainerkarriere wie bei Champions-League-Sieger Bayern München unter Jupp Heynckes überwiegend als Assistent, Frontmann wollte er nie sein. Daher war auch der Posten seines vor rund zwei Wochen entlassenen ehemaligen Chefs Frank Kramer nie ein Thema. Immerhin hat der Interimscoach dem Club durch den zweiten Sieg nach dem 2:1 beim FSV Frankfurt weitere Zeit zur Suche verschafft. „Wir haben nur einen Schuss frei, und der muss sitzen“, sagte der kommissarische Vereinsvorsitzende Paul Jäger.
Der neue Cheftrainer soll spätestens nach Weihnachten seine Arbeit aufnehmen. Jos Luhukay und Holger Stanislawski gelten als Favoriten auf den Job, der frühere Duisburger Bundesligaprofi Horst Steffen gehört ebenfalls zu den Kandidaten. Nachdem sich der Verein im Sommer 2013 von Coach Norbert Meier getrennt hatte, waren schon sieben Trainer in der Verantwortung. Dieses Stühlerücken soll auf Wunsch von Jäger bald vorbei sein: „Ich hoffe, dass wir Kontinuität in den Laden kriegen. Das ist die einzige Basis für Erfolg.“
Den hat die Fortuna derzeit unter Hermann. Joel Pohjanpalo (25. Minute) erzielte gegen Braunschweig das entscheidende Tor. „Das war wichtig, wir standen mit 13 Punkten unten drin. Jetzt haben wir 19 Zähler und uns etwas Luft verschafft“, erklärte Hermann. Von der Abstiegszone konnte sich die Fortuna vorerst drei Punkte distanzieren.
Und der Erfolg wird vor allem Hermann zugeschrieben. „Er bringt die Lockerheit rein, wir sind froh, dass wir ihn haben“, lobte Abwehrspieler Alexander Madlung. „Seine Ausstrahlung hat der Mannschaft in dieser schwierigen Zeit viel Ruhe gegeben“, sagte Manager Rachid Azzouzi.
Ob Hermann im nächsten Spiel am Samstag gegen Union Berlin noch die Verantwortung trägt, wollte Azzouzi nicht sagen. „Ich weiß es wirklich nicht. Wir haben keine Deadline und wollen uns alles offen halten“, erläuterte der Manager, der sich mit Hermanns Entscheidung arrangiert hat.