Der Gegner: Wie aus einem Mitfavoriten ein Mitläufer wird

Der FC Augsburg läuft den Erwartungen hinterher. Zuletzt gab es drei Niederlagen.

Düsseldorf. In der vergangenen Saison war das Spiel zwischen der Fortuna und dem FC Augsburg noch ein Duell um den Aufstieg in die Bundesliga. Doch aus den Musterschülern von damals sind heute Wackelkandidaten geworden.

Der hohe Anspruch, ans Tor zum Oberhaus des deutschen Fußballs klopfen zu wollen, ist vorerst auch in Augsburg der bitteren Realität gewichen.

"Ein Michael Thurk allein reicht eben nicht. Wir sind weit davon entfernt, ein Spitzenteam zu sein. Und noch weiter weg von allen Lobeshymnen, die auf uns gesungen wurden", sagte Trainer Jos Luhukay nach dem 2:3 bei Erzgebirge Aue am vergangenen Spieltag.

Es war die dritte Niederlage in Serie und das vierte Spiel hintereinander ohne Sieg. Da die Fuggerstädter aber mit drei Erfolgen in die Saison gestartet sind, muss der Grund für die Krise andere Ursachen haben als qualitative.

"Drei Niederlagen in Folge haben wir unter meiner Regie noch nie hinnehmen müssen", sagte Luhukay. Es scheint fast so, als wenn einige Akteure nach dem guten Start glauben, dass die Saison ein reiner Selbstläufer wird.

In Aue wurde nur mit spielerischen Mitteln versucht, den Gegner zu besiegen. "Wir haben ja fast alle Zweikämpfe verloren, was beweist, dass uns jedwede Leidenschaft gefehlt hat", sagte Manager Andreas Rettig. Die will und muss Trainer Luhukay dringend neu entfachen, sonst droht nicht nur der Traum vom Aufstieg in die Bundesliga frühzeitig ausgeträumt.

"Wir durchleben gerade eine sehr schwierige Phase, und wenn wir nicht höllisch aufpassen, dann führt der Weg eventuell schnell weiter nach unten", sagt der 47-Jährige. Zumal den Niederländer zu allem Überfluss nun auch noch erhebliche Personalsorgen plagen, die ihm besonders in der Defensive Aufstellungsprobleme bereiten.

In Dominik Reinhardt, Andrew Sinkala und Lukas Sinkiewicz fallen dort drei Stammspieler aus. "Da werden wir in Düsseldorf sicher über uns hinauswachsen müssen, zumal die Fortuna mit dem Sieg beim VfL Osnabrück neue Energie getankt hat. Ich hoffe aber, dass uns das nun am Freitag auch gelingt", sagt Jos Luhukay.

Mut macht dem Mann aus Venlo dabei der Auftritt in der vergangenen Saison, als der Klub vom Lech beim 1:1 als eines von nur vier Teams einen Punkt aus der Düsseldorfer Arena entführen konnte.

"Das war eines unserer besten Auswärtsspiele. Wir waren dominant und haben uns viele Torchancen erarbeitet." Aber damals war die Begegnung eben auch ein Duell um den Aufstieg in die Bundesliga.