Die Flaute im Fortuna-Sturm

Aus dem Spiel heraus gab es seit 450 Minuten kein Angreifer-Tor. Das soll jetzt vorbei sein.

Düsseldorf. So langsam dürfen die Stürmer mal wieder treffen bei der Fortuna. Seit 450 Minuten gelang den Angreifern des Fußball-Bundesligisten kein Tor aus dem Spiel heraus — seit Stefan Reisingers Doppelpack gegen Augsburg am 20. Januar. Bisher letztes Stürmertor war das 1:2 von Dani Schahin in Mönchengladbach, ein verwandelter Foulelfmeter. Die jüngsten zwei Tore erzielte Axel Bellinghausen, davor waren Robbie Kruse (2) und Oliver Fink erfolgreich — was für die Torgefahr der Mittelfeldspieler spricht.

Aber ausgerechnet in dieser Phase fällt in Reisinger der zweitbeste Saisontorschütze (5) verletzt aus, musste Vorlagengeber Kruse zuletzt erkältungsgeschwächt pausieren, und Schahin läuft als bisher treffsicherster Fortune (6) seiner Form des Saisonstarts hinterher. Schahin gibt sich jedenfalls kämpferisch. Der 23-Jährige hofft auf einen Platz in der Startelf am Sonntag gegen den FSV Mainz (17.30 Uhr, Arena): „Wenn der Trainer mich aufstellt, gebe ich mein Bestes. Wenn nicht, drücke ich der Mannschaft die Daumen und gebe dann mein Bestes, wenn ich reinkomme.“

Dieser Satz hätte auch von Nando Rafael stammen können, der nach seiner Verletzungspause schon zwei Wochen im Mannschaftstraining mitgemischt hat und mindestens auf eine Berufung in den 18er-Kader hofft: „Es war wichtig für mich, fit zu werden und mich im Training anzubieten. Wenn der Trainer meint, dass ich bereit bin, dann habe ich eine gute Chance.“ Dass Mannschaftskollege Reisinger verletzt sei, spiele dabei keine große Rolle, sagt der 28-Jährige, der in dieser Saison bereits zweimal getroffen hat.

Aber es erhöht zumindest die Chancen für Schahin und Rafael, von Beginn an spielen zu dürfen. Oder setzt Fortuna-Trainer Norbert Meier gegen die Mainzer Mitte um die spielstarken Nicolai Müller und Andreas Ivanschitz auf ein System mit kompaktem Mittelfeld? Dann könnten erneut die vier „Sechser“ Fink, Andreas Lambertz, Robert Tesche und Adam Bodzek auflaufen, und Robbie Kruse würde womöglich den schnellen Stoßstürmer in vorderster Front machen.

Am Mittwoch absolvierte der Australier eine längere Laufeinheit, will am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückkehren. „Ich bin noch etwas müde nach zehn Tagen Pause, aber das gibt sich durch das Training hoffentlich schnell“, sagt Kruse. Er rechnet damit, am Sonntag spätestens wieder einsatzbereit zu sein: „Ich habe genug Zeit, fit zu werden und mich zu empfehlen. Dann hoffe ich darauf, dass der Trainer mich ins Team nimmt.“ Zumindest wäre dann schon mal der beste Vorlagengeber (3) wieder dabei — dann sollte sich noch ein Stürmer finden lassen, der wieder ins Schwarze trifft.