Ein ordentliches Spiel reicht für Fortuna nicht

Fortuna unterliefen in Bielefeld zu viele Fehler. Es fehlte die Ruhe im Spiel.

Düsseldorf. So richtig verstehen konnte Mike Büskens das niederschmetternde Ergebnis in Bielefeld nicht. Erst hatte Fortunas Trainer aus Frust einen Stuhl mit Tritten malträtiert, dann ein wenig verzweifelt gefragt, ob denn nicht alle gesehen hätten, dass seine Mannschaft eigentlich ein „ordentliches Spiel“ gemacht habe. Das Ergebnis war allerdings ähnlich wie in Berlin, als sein Team beim 1:2 über fast 70 Minuten eine enttäuschende Darbietung abgeliefert hatte. Am Ende stand eine bittere 2:4-Niederlage gegen eine Arminia, die anders als die Gäste den Glauben an einen Sieg nie verloren hatten. Doch das war nicht der einzige Grund.

Abspielfehler, die Punkte kosten, kennen Fortunas Profis zu ihrem Leidwesen aus ihrer Zeit in der Fußball-Bundesliga. Dass Spielern wie Adam Bodzek ein paar Minuten vor dem Ende einer umkämpften Begegnung ein derartig leichter Ballverlust unterläuft, der zum entscheidenden Gegentor führt, ist eigentlich unerklärlich. Fortunas Sechser sollte so erfahren sein, dass ihm derartiges auch in einer hektischen Atmosphäre nicht passieren sollte. Doch auch andere der erfahrenen Spieler machen immer noch Fehler, die man von ihnen eigentlich nicht kennt und unbedingt abgestellt werden müssen.

Spieler wie Dustin Bomheuer und Cristian Ramirez gehören zu den Fortunen, die neu in der Viererkette stehen und noch nicht die Erfahrung haben können. Dass sie an Cleverness zulegen müssen, wurde an den Gegentoren zum 2:2 deutlich, als Fabian Klos von Bomheuer anders im Luftkampf gestört werden muss, damit dieser einen nicht so präzisen Kopfball setzen kann. Und Cristian Ramirez hat vor dem 2:4 erkennen müssen, dass er an Robustheit zulegen muss, um sich in Zweikämpfen nicht zu leicht abschütteln zu lassen.

Charly Benschop und Axel Bellinghausen waren in Bielefeld überhaupt nicht dabei. Mathis Bolly verletzte sich wieder nach nur einer Viertelstunde, und auch Stefan Reisinger musste angeschlagen ausgewechselt werden. Immer wieder muss Trainer Mike Büskens Personal, Taktik und Spielweise ändern.

Mit der Erklärung, dass der Schiedsrichter eine Mitschuld an Niederlagen trägt, hielt sich Fortunas Trainer Mike Büskens auch in Bielefeld nicht groß auf. Dennoch trugen die Fehlentscheidungen des Unparteiischen Daniel Siebert zur Dramaturgie in Bielefeld maßgeblich bei. Der Elfmeterpfiff war falsch, die Entscheidung, nach dem schweren Foul an Reisinger eine Gelbe Karte zu ziehen, zumindest fraglich. Der nicht gegebene Elfmeter im Spiel bei Union Berlin ist ein weiteres Beispiel.