U23: Markus Hirte — „Wir möchten nicht bis zum letzten Spiel zittern“

Nachwuchsleiter Markus Hirte stellt der aktuellen U23 der Fortuna ein gutes Zeugnis aus. „Zweite“ spielt am Freitag gegen Gladbach II.

Düsseldorf. Schon am Freitagabend wird Fortunas U23 im Niederrheinschlager der Fußball-Regionalliga gegen Borussia Mönchengladbachs U23 gefordert. Wir sprachen vor der Partie mit Markus Hirte, dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, über die Strukturen beider Vereine und die Situation bei der Fortuna.

Herr Hirte, im Borussiapark erfolgte unter der Woche der Spatenstich zur Erweiterung des ohnehin schon vorbildlichen Nachwuchsleistungszentrums. Wie neidisch sind Sie auf diese guten Bedingungen beim Nachbarn?

Markus Hirte: Die Borussia verfügt mittlerweile über Strukturen, wie man Sie sich nur wünschen kann. Aber man darf auch nicht vergessen, wie lange der Verein gebraucht hat, um diesen Status zu erlangen. Es ist noch nicht so lange her, dass in Mönchengladbach auf unterschiedlichen Plätzen trainiert werden musste.

Bewegen sich beide Clubs denn sportlich, zumindest im Bereich der U23, derzeit auf Augenhöhe?

Hirte: Wir glauben schon, dass wir mit unserem jetzigen Team um die beiden Säulen Christian Weber und Jens Langeneke konkurrenzfähig sind. Allerdings muss man sich immer vor Augen halten, dass man bei einer U23 nur von einer Momentaufnahme spricht. Schauen Sie sich nur mal die Situation in der Regionalliga Südwest an. Dort wurde die Reserve des 1. FC Kaiserslautern in der letzten Saison Dritter und kam jetzt relativ schwach aus den Startlöchern.

Wie bewerten Sie die wechselhaften Darbietungen Ihrer U 23 in der noch jungen Saison?

Hirte: Auch diese Schwankungen sind irgendwie typisch für eine U 23. Die Mannschaft muss lernen, sich nach einem 4:3-Sieg über Essen drei Tage später wieder voll und ganz auf ein Spiel gegen den Aufsteiger SV Lippstadt einzulassen. Das ist Teil des Entwicklungsprozesses.

Gegen Lippstadt reichte es trotz des Einsatzes vieler Lizenzspieler nicht zum Punktgewinn, gegen Lotte holte man zuletzt fast ohne Lizenzspieler einen Punkt. Was ist besser?

Hirte: Diese Frage stellt sich so gar nicht. Den Spielern aus der Lizenzmannschaft Spielpraxis zu ermöglichen, ist auch ein wesentlicher Zweck einer U23. Christian Gartner und Ben Halloran haben bei uns schon ganz starke Leistungen in dieser Saison gezeigt. Da profitieren die Spieler von und auch die U23 als Mannschaft.

Allerdings droht den talentierten Eigengewächsen wie Samuel Piette und Mergim Fejzullahu so die Ersatzbank, oder?

Hirte: Den jungen Akteuren den nächsten Entwicklungsschritt zu ermöglichen, ist die andere wesentliche Aufgabe. Wir sind in dieser Saison in der glücklichen Lage, eine ganze Reihe talentierter Spieler aus der eigenen U19 in die U 23 bringen zu können. Spieler wie Mergim oder Samuel werden in dieser Saison, das hat ja schon die Partie gegen Lotte gezeigt, ihre Chancen bekommen.

Sind die Chancen auf den Klassenerhalt angesichts der Qualität im Kader in der neuen Saison größer?

Hirte: Fest steht, dass es auch in dieser Spielzeit für uns um den Klassenerhalt geht. Ich wünsche mir aber, dass wir nicht wie im Vorjahr zunächst der Musik hinterherrennen und dann bis zum letzten Spieltag zittern müssen.