Fortuna Düsseldorf: Einbruch nach der Pause

Fortuna hadert mit dem Schiedsrichter — und vor allem mit sich selbst.

Düsseldorf. Natürlich musste nach dem 2:4 (2:1) der Fortuna bei Arminia Bielefeld auch über Schiedsrichter Daniel Siebert gesprochen werden. Erst der Handelfmeter gegen Tobias Levels zum 1:1, der keiner war. „Der Arm liegt am Körper, wo soll er sonst damit hin?“, fragte Fortunas Oliver Fink. Dann bestrafte Siebert den Bielefelder Stephan Salger nach einer knappen Stunde nur mit „Gelb“, obwohl er für sein Foul an Stefan Reisinger die Rote Karte hätte sehen müssen. „Reise“ musste verletzt raus — und der Widerstand der Düsseldorfer gegen die kämpferisch und bisweilen grenzwertig zur Sache gehenden Arminen ließ spätestens jetzt immer deutlicher nach.

Fink wollte sich deshalb auch nicht lange mit dem Schiedsrichter beschäftigen: „Wir haben uns das hier selbst zuzuschreiben, hatten genügend Chancen. Und wir wussten, dass es bei dieser Atmosphäre zu Situationen kommen kann, in denen der Schiedsrichter nicht unbedingt für uns ist. Aber das hätten wir überstehen müssen.“ Stattdessen gaben die Fortunen das Mittelfeld fast komplett auf.

Auch bei Levan Kenia war von der munteren Leistung der ersten Hälfte nicht mehr viel zu sehen: „So ist das im Fußball: Wenn man zwei Minuten die Konzentration verliert, kassiert man die Tore.“ Dabei habe es die Mannschaft in der ersten Hälfte noch ganz gut gemacht. „Wir haben dann aber deutlich nachgelassen. Wenn wir so konzentriert weitergemacht hätten wie vor der Pause, hätte Bielefeld hier keine Chance gehabt.“

Doch die Arminen rannten plötzlich wie die Teufel, kämpften um jeden Grashalm. „Wir müssen uns sicher vorwerfen, dass wir in der ersten Hälfte nicht den Vorsprung weiter ausgebaut haben. Dann kippt das Spiel, und trotzdem müssten wir einen Punkt mitnehmen. Das dürfen wir uns nicht so einfach aus der Hand nehmen lassen“, sagte Oliver Fink.

Tatsächlich unterliefen der Arminia nicht mehr die Fehler der ersten Hälfte. Die Fortunen hatten sich zwar vorgenommen dagegenzuhalten. Doch das ging kräftig daneben, die Arminia verdiente sich mit dem größeren Willen den Erfolg. Das bemängelte Fink auf Fortunaseite: „Auf keinen Fall darfst du hier die drei Punkte herschenken.“

Umso unpassender kommt jetzt die Länderspielpause — es ist Zeit zum Grübeln, und das Negativerlebnis überdauert. Fink: „Die Pause muss man nehmen, wie sie kommt. Es tut vielleicht ganz gut, das aufzuarbeiten, was da an Nachholbedarf besteht.“ Zweifellos - Schiedsrichter hin oder her.