Fortuna Düsseldorf Fortuna: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Düsseldorf. Was für ein schmerzlicher Abend war das am Freitag für alle, die für Fortuna Düsseldorf etwas empfinden. Es war noch nicht einmal das Ergebnis, das so weh tat, sondern die Art und Weise, wie die 1:2-Niederlage in Duisburg zustande kam.

Die Mannschaft nach der Derbyniederlage gegen Duisburg.

Foto: Christof Wolff

Nicht einmal mit dem Tabellenletzten kann die Mannschaft von Friedhelm Funkel mithalten. Das galt für die spielerische Leistung, aber vor allem was Einsatz und „Opferbereitschaft“ angeht. Die Zebras kämpften bis zum Umfallen für den Erfolg, für ihre Fans und für den Verein. Und für den Verbleib in der 2. Bundesliga. Der MSV griff die Chance beim Schopf. „Wir waren die Mannschaft, die es mehr gewollt hat“, erklärte Michael Ratajczak, der Torhüter der Duisburger und als Ex-Fortune auch am Schicksal seiner ehemaligen Mannschaft sehr interessiert.

Was ist da los in der Mannschaft von Fortuna? Alle Erklärungen sind halbherzig und treffen nicht den Kern. Dass die Mannschaft in dieser Zusammensetzung und mit dieser Einstellung nicht zweitligareif ist, scheint inzwischen allen klar zu sein. Wären alle elf oder 14 Spieler mit dem Herzen dabei, hätten die Hausherren wesentlich mehr Gegenwind spüren müssen. „Ich kann doch jetzt nicht über die Jungs herfallen, wir haben doch noch zwei Spiele und werden am Ende ganz sicher die Klasse halten“, sagte Friedhelm Funkel im Gespräch nach der offiziellen Pressekonferenz.

Fortuna verliert gegen den MSV Duisburg
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Nur wie soll das gehen? Vielleicht, wenn die Fortuna weiterhin von den Aussetzern der Konkurrenz profiziert, und ihr selbst tatsächlich ein Sieg gegen die völlig außer Form spielenden Frankfurter gelingt. Denn wenn gleichzeitig Paderborn bei 1860 München verliert, und der MSV Duisburg in Sandhausen keinen Punkt holt, würde das sogar zum direkten Klassenerhalt reichen, weil Frankfurt dann drei Punkte und mindestens neun Tore Differenz am letzten Spieltag aufholen müsste. Das ist natürlich hypothetisch, aber bei der Leistung in den letzten Wochen hat die Fortuna unglaubliches Glück, dass sie nicht längst weit abgeschlagen sondern sogar Tabellen-15. ist. Immer wieder war die Konkurrenz ebenso schlecht oder glücklos.

Hat die Fortuna denn den Klassenerhalt wirklich verdient? Die Frage ist wohl kaum positiv zu beantworten. Aber das zählt im Profifußball nicht. Ein Abstieg wäre eine kleine Katastrophe - nicht nur, wenn man das eigentliche Potenzial und die Kosten für den Spieleretat in Beziehung setzt. „Wir haben jetzt zwei Endspiele, die Spieler müssen endlich die Situation annehmen und für den Verein alles raushauen. Sie müssen jetzt liefern, um den Verein in der Liga zu halten“, sagte Fortunas neuer Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer, der genau weiß, wie relativ leicht der Klassenerhalt ist und wie schwer der direkte Aufstieg sein wird. „Wir haben alles bereitet, es gibt keine Ausreden mehr.“

Ein Umbruch wird es im Sommer in jedem Fall geben. Denn mit vielen Spielern des aktuellen Kaders kann es keine hoffnungsvolle Fortuna-Zukunft geben. Doch diese Neuorientierung fällt mit Sicherheit in der 2. Liga wesentlich leichter, weil die TV-Gelder in der 3. Liga fast völlig fehlen und die Entwicklungs-Schritte viel, viel kleiner ausfallen würden. Trotz der gefühlten Hoffnungslosigkeit kann es in den nächsten beiden Spielen nur heißen, dass die Spieler endlich einmal alle über ihren Schatten springen müssen, um alles für Verein und Fans zu geben. Die Anhänger haben sich das mit einer großartigen Unterstützung trotz der vielen Enttäuschungen wirklich verdient.