„Kostet mich ein bisschen was“ Entschuldigung nach gelber Karte

Düsseldorf · Fehler einzugestehen, ist eine menschliche Stärke. Daniel Thioune wies sie im Anschluss an das 2:2 gegen Hamburg nach. Wofür sich Fortunas Trainer entschuldigte und warum seine Mannschaft vom Verhalten des 48-Jährigen profitieren könnte.

Kassierte während des Spiels die Gelbe Karte: Fortunas Cheftrainer Daniel Thioune.

Foto: dpa/Marius Becker

Als sich der Staub der Emotionalität ein wenig verzogen hatte, suchten Daniel Thioune und Rouwen Hennings auf der Höhe des Mittelkreises das Gespräch mit Schiedsrichter Robert Schröder.

Einige Augenblicke unterhielten sich Fortunas Trainer und der Angreifer nach dem 2:2 gegen den Hamburger SV am Freitagabend mit dem Unparteiischen – über zwei unterschiedliche Aspekte. Und reichten sich anschließend die Hand. Hennings war es vor allem um den Rempler von HSV-Verteidiger Noah Katterbach im Strafraum gegangen, durch den der 35-Jährige nach etwas mehr als einer Stunde eine scharfe Hereingabe von Michal Karbownik nicht erreichen konnte. Referee Schröder hatte sich in dieser Situation gegen einen Strafstoßpfiff entschieden.

Und auch Thioune ging in der Unterredung mit dem Schiedsrichter darauf ein. „Nicht, dass ich in der Szene einen Elfmeter fordern wollte. Sondern einfach, dass man, wenn man selber mal Fußball gespielt hat, merkt, dass man bei so einer Flanke und einer leichten Berührungen außer Tritt gerät“, sagte der Trainer später. „Das ist völlig okay und normal, da würde ich mich auch wehren, wenn man da auf den Punkt zeigt.“

Ihm ging es dabei um etwas anderes. „Diese Verhältnismäßigkeit brauchen wir auch auf anderen Teilen des Spielfeldes“, betonte Thioune. „Ich erinnere mich an ein, zwei Situationen, in denen auch dieser leichte Kontakt da war, und da wird es auch gleich abgepfiffen.“ Zum Beispiel in der Situation, als HSV-Stürmer Robert Glatzel in der Schlussphase vor seiner Trainerbank einen Rempler abbekam und zu Boden ging. Fortunas Coach beschwerte sich derart lautstark darüber, dass Schröder ihm die Gelbe Karte zeigte; es war Thiounes zweite Verwarnung in dieser Saison.Auch diese Situation war Teil des Gesprächs mit Schröder. „Ich habe mich beim Schiedsrichter für meine Gelbe Karte entschuldigt, das war in der Situation völlig unangemessen und wurde auch entsprechend geahndet“, sagte der 48-jährige Fußballlehrer reumütig. „Auch wenn wir Trainer uns immer gerne hinter Emotionalität verstecken, ist es dann doch eher schlechtes Benehmen von mir gewesen. Das habe ich ausgeräumt.“

Thioune lässt sich etwas
für die Mannschaft einfallen

Seiner Mannschaft wird das Verhalten des Chefcoachs indes wohl zugute kommen. „Es kostet mich vielleicht ein bisschen was, ich lasse mir etwas einfallen“, verriet Thioune am Morgen nach dem Spielund fügte hinzu: „Die Mannschaft hat es gut gemacht, sie macht es seit Wochen gut, fünftes Spiel nicht verloren, Schritt nach vorne, wenig sich beeinflussen lassen vom Gegner und Niederschlägen, schwierigen Momenten – und der Trainer hat mit der Gelben Karte auch einen schwierigen Moment gehabt, da bekommt die Mannschaft ein bisschen was zurück.“ Was genau, bleibt abzuwarten.