Durchbruch nicht in Sicht Warum Leverkusen-Leihgabe Noah Mbamba bei Fortuna kaum zum Zug kommt

Düsseldorf · Leverkusen-Leihgabe Noah Mbamba war bisher nur als Einwechselspieler gefragt.

Noah Mbamba kam im Sommer als Leihe aus Leverkusen.

Foto: Moritz Mueller

Noah Mbamba ist erst 19 Jahre alt, und trotzdem hat er in seiner Karriere schon einiges gesehen. Fortuna ist bereits die dritte Station des Mittelfeldspielers im Profigeschäft. Zuvor kickte der Belgier in seiner Heimat beim FC Brügge. In dieser Welt sollte er sich mit dem Leihgeschäft bei Fortuna besser zurechtfinden, doch aktuell ist er noch in der Findungsphase.

Fünf Auftritte als Einwechselspieler hat Mbamba bisher hingelegt. An einen Platz in der Startelf ist für die Leverkusener Leihgabe noch nicht zu denken, die Gründe dafür liegen allerdings nicht nur bei Mbamba selbst. Im zentralen Mittelfeld trifft er auf starke und teilweise erfahrene Konkurrenten.

„Die anderen liefern ja auch ausreichend Argumente. Beide Mittelfeldspieler schießen die Tore zum 2:1-Sieg in Fürth. Es gab keinen Grund, einen von den beiden aufgrund von Leistung rauszunehmen, deswegen hat Noah keinen Platz in der Startelf gefunden“, sagte Trainer Daniel Thioune. Die Konkurrenten punkten beim Coach aber nicht nur mit Toren, sondern auch mit Leistung oder ihren Attributen, die Thioune gerade für das Spiel gegen den jeweiligen Gegner benötigt. „Gegen Köln brauchten wir einen kreativen Spieler, dann war Shinta Appelkamp dran“, begründet der 50-Jährige und betont: „Isak spielt gut, Matthias Zimmermann spielt gut, Giovanni spielt gut. Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte, dann brauche ich auch mal etwas anderes und kann dann auch nur fünfmal wechseln. Ich kann nicht alles bedienen, so gerne ich es tun würde.“

Die momentane sportliche Situation gibt Thioune in erster Linie recht für seine Entscheidungen, dennoch lässt der Trainer Mbamba nicht durchgehend außen vor. Beim Testspiel gegen Heracles Almelo (0:1) präsentierte sich der Belgier ordentlich, und er ist auch in Fürth berücksichtigt worden, weil Thioune eine klare Aufgabe für Mbamba hatte: „In Fürth ist er reingekommen, weil er das Spiel stabil halten musste und wir beide Richtungen bedienen mussten.“

Solche Sonderaufträge möchte Mbamba in Zukunft häufiger annehmen, wird sich allerdings noch gedulden müssen. Zum einen aufgrund seines Alters, zum anderen aufgrund der starken Konkurrenz auf seiner Position sowie seines persönlich schweren Starts in die neue Saison. „Er hatte zum Ende der Vorbereitung die Verletzung und musste sich neu sortieren. Ao Tanaka (mittlerweile bei Leeds United, Anm. d. Red.) war noch da, Yannik Engelhardt (mittlerweile bei Como 1907) auch. Jetzt haben wir Matthias Zimmermann und Giovanni Haag im Zentrum“, sagt Thioune. „Wir hatten das Testspiel in Enschede, in dem die Vorstellung von Noah nicht so gut war. Trotzdem habe ich eine hohe Meinung von ihm, nicht nur exklusiv – das haben die Leverkusener auch. In diesen Testspielen muss man es vielleicht deutlicher zeigen. Das ist ein Prozess, und da muss man geduldig bleiben.“

Der Trainer wird sich Zeit lassen mit seinem Schützling. Thioune: „Es ist im letzten Jahr ja nur Training bei ihm gewesen und es war sehr unregelmäßig, was Spielzeit betrifft. Da müssen wir daran arbeiten und das Spiel gegen Almelo nehmen.“ Und diese Partie, in der Mbamba zu gefallen wusste, auswerten. Danach zeigt sich, wohin Mbambas Reise bei Fortuna geht. „Ich kann Dinge manchmal nicht erklären, elf Spielern schenke ich das Vertrauen. Dieses Vertrauen haben sie mit 17 Punkten zurückgezahlt, und das ist ein gutes Argument dafür so zu entscheiden“, erklärt Thioune, der am Samstag beim SSV Jahn Regensburg (13 Uhr) erneut Entscheidungen für die Startelf treffen muss. Dass er Mbamba dabei berücksichtigen wird, ist unwahrscheinlich.