Plan für Siebert-Comeback steht Mit diesem Risiko muss Fortuna vor dem Spiel in Regensburg umgehen

Düsseldorf · Trainer Thioune sieht trotz der Favoritenrolle Risiken im Spiel bei Jahn Regensburg.

Fortuna Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune.

Foto: dpa/Andreas Gora

Unterschiedlicher könnten die Welten, in denen Fortuna und der SSV Jahn Regensburg derzeit wandeln, kaum sein. Während die Düsseldorfer mit 17 Punkten an der Spitze der Zweitliga-Tabelle stehen, hält der Aufsteiger aus der bayerischen Oberpfalz mit vier Punkten und lediglich einem geschossenen Tor die Rote Laterne in seinen Händen. Dass diese Ausgangslage die Herausforderung in Regensburg am Samstag (13 Uhr) zusätzlich erschwert, glaubt Fortuna-Trainer Daniel Thioune allerdings nur bedingt.

„Eigentlich macht die Situation unsere Aufgabe gar nicht schwer, im Vorfeld zumindest“, sagt der 50-Jährige gelassen, wohl wissend, dass die Fallhöhe beim Schlusslicht durchaus beachtlich ist. Deshalb ergänzt er noch fast im selben Atemzug: „Höchstens im Nachgang könnte es schwer zu erklären sein, wenn man beim Tabellenletzten nichts holt.“ Und so drängt sich durchaus der Eindruck auf, dass Fortuna am Wochenende viel gewinnen – mit einem Sieg würde sie Platz eins definitiv verteidigen –, aber auch einiges verlieren kann; nicht nur das Spiel, sondern auch den Platz an der Sonne.

„Grundsätzlich birgt diese Konstellation schon ein gewisses Risiko“, gesteht Trainer Thioune aus diesem Grund dann doch ein und führt aus: „Wenn der Erste gegen den Letzten spielt, kann man zum Beispiel davon ausgehen, dass der Erste sehr viel Ballbesitz haben und der Letzte seine Umschaltmomente suchen wird. Die gilt es für uns zu kontrollieren, weil es uns ganz guttun würde, mit ein paar Punkten aus Regensburg wegzufahren. Das ist natürlich das Ziel. Favoritenrolle hin oder her: Wir wollen am Samstag auf jeden Fall gewinnen.“

Vor dem Hintergrund jener Gesamtgemengelage ist es aber vielleicht gar nicht schlecht, dass Thioune den Weg der Oberpfälzer für gewöhnlich intensiver verfolgt als die Saisonreise einiger anderer Konkurrenten. Denn Joe Enochs, der Trainer des SSV Jahn, ist ein langjähriger, enger Freund des 50-Jährigen. „Wir sehen die Zahlen, wir haben auch die Spiele gesehen“, erzählt Thioune, „gerade ich, weil ich mich wegen meiner Verbundenheit zu Joe ein bisschen vermehrt für die Arbeit in Regensburg interessiere.“

Deshalb blickt er angemessen differenziert auf die vergangenen Spiele des kommenden Gegners, der bisher lediglich gegen den SSV Ulm (1:0), dafür aber in er ersten DFB-Pokal Hauptrunde auch gegen den VfL Bochum (1:0) gewonnen hat. „In Berlin (0:2, Anm. d. Red.) haben die Regensburger relativ unglücklich verloren, weil sie eigentlich ganz gut unterwegs waren“, sagt der Fortuna-Coach. „In den meisten anderen Spielen war es aber vielleicht so, dass sie tatsächlich die unterlegene Mannschaft waren.“

Derweil zeichnet sich immer deutlicher ab, dass Thioune seinen gelbgesperrten Kapitän Andre Hoffmann in der Innenverteidigung durch Jordy de Wijs ersetzen wird, weil Joshua Quarshie zuletzt überhaupt keine Rolle gespielt hat und Jamil Siebert nach seinem auskurierten Sehnenabriss im Oberschenkel behutsam herangeführt werden soll. „Jamil ist für die Trainingswoche voll eingeplant, wir versuchen ihn jetzt so aufzubauen, dass er zeitnah dann auch seine ersten Minuten sammelt – entweder bei uns oder in der U23“, sagt der 50-Jährige.