In Angriff und Abwehrzentrale Diese Spieler haben in den engen Rennen bei Fortuna die Nase vorn

Düsseldorf · Ginczek hat im engen Rennen um den Platz im Fortuna-Sturm die Nase vorn.

Haben gute Karten auf einen Platz in der Startelf: Daniel Ginczek (l) und Jordy de Wijs.

Foto: dpa/Marius Becker

(jol) Die Frage des Tages muss kommen. Und sie kommt auch. Ebenso die Antwort, mit der alle gerechnet hatten: „Wenn es etwas zu sagen gibt, dann werden wir uns zu gegebener Zeit dazu äußern.“ So ist der Profifußball nun einmal: Jeder in Fortunas Pressekonferenzraum weiß ganz genau, dass der Zweitligist den griechischen Flügelspieler Christos Tzolis (siehe Artikel unten) für ein Jahr von Norwich City ausleihen wird. Natürlich auch der danach gefragte Cheftrainer Daniel Thioune – aber darüber sprechen will er dann doch erst, wenn die Unterschrift vorliegt. Ist ja auch verständlich, denn schon mehr als einmal ist ein sicher erscheinender Transfer in letzter Minute geplatzt. Fortunas nächste Aufgabe ist ja mit oder ohne Tzolis sowieso spannend genug: FC St. Pauli am Millerntor – in der Zweiten Liga an Erlebniswert kaum zu steigern. Für Daniel Ginczek gilt das in besonderem Maße, denn der heutige Düsseldorfer hat zwar nur eine Saison im Trikot der Hamburger gespielt (2012/13 war das), dabei aber das erfolgreichste Jahr seiner ganzen Karriere gehabt. 18 Treffer erzielte er in der Zweiten Liga plus einen im Pokal; persönlicher Rekord.

Am Samstag ab 13 Uhr wird er aller Voraussicht nach die Chance bekommen, seine Millerntor-Quote im Dress des St.-Pauli-Gegners weiter zu verbessern. Zwar will sich Thioune noch nicht festlegen, dass Ginczek in der Startelf steht, er lässt aber einiges durchblicken. „Ich würde Gini ja schon in die Parade fahren, wenn ich jetzt sagte, dass ihm das nicht weiterhilft“, sagt er mit Blick auf den entscheidenden Treffer des 32-Jährigen beim 1:0 gegen Hertha BSC. „Stürmer werden nun einmal in erster Linie an Toren gemessen. Daniel hat eine Duftmarke gesetzt.“ So eng das Rennen zwischen Ginczek und Vincent Vermeij vor dem ersten Spieltag also war: Zumindest für den Moment hat es der erfahrenere Stürmer gewonnen. Was aber nicht heiße, dass die Tür für Vermeij nun zu sei, versichert Thioune: „Wenn hoch verteidigt wird wie auf St. Pauli, kann ein Zielspieler wie Vince auch eine gute Option sein. Und ich habe auch am Millerntor schon mal mit zwei zentralen Spitzen spielen lassen.“ Eine Resthoffnung für den Niederländer also, während sein Landsmann Jordy de Wijs noch bessere Karten für die Startelf hat. „Es ist ein enges Rennen mit Jamil Siebert“, sagt Thioune zwar auch in diesem Fall. Die Art und Weise, wie sich de Wijs gegen die Berliner dazwischenwarf, spricht trotz Sieberts guter Leistung ebenso für den 28-Jährigen wie dessen größere Erfahrung. So oder so: Es wird heiß auf dem Kiez, trotz für August magerer 21 Grad, die für Samstag vorausgesagt sind. Immerhin soll es mittags nicht regnen – wenigstens also kein weiterer Heimvorteil für die schlammerprobten Paulianer, denn die haben in der gesamten Vorsaison nur ein Heimspiel verloren.