Klaus nach Tor und Vorlage Felix Klaus ist in seiner besten Form
Düsseldorf · Gegen den HSV machte der 30-Jährige eines seiner besten Spiele seit Langem.
Die Formkurve von Felix Klaus zeigte schon seit längerem nach oben, doch so gut wie am Freitagabend beim 2:2 gegen den Hamburger SV war der 30-Jährige schon lange nicht mehr. Für beide Fortuna-Treffer zeichnete der Flügelspieler (mit-)verantwortlich; den ersten legte er Dawid Kownacki mit einer fein getretenen Ecke perfekt auf, den zweiten erzielte er nach einer raffinierten Kopfballverlängerung von Rouwen Hennings selbst – und zwar völlig abgezockt. Trotzdem reichte es am Ende nicht, um den HSV zu besiegen und in der Tabelle bis auf vier Punkte an ihn heranzurücken.
„Im Großen und Ganzen tut es schon weh“, sagte Klaus einigermaßen ernüchtert. „Wir haben Bock gehabt, das Ding hier zu ziehen. Man hat es gesehen, es war eine Willensleistung. Nach dem 0:1 haben wir gegen eine Mannschaft, die sehr gut ist mit dem Ball, das Ding gedreht, gehen in die Kabine, sind positiv gestimmt. Wir machen ein geiles Spiel, fighten, sind eine Mannschaft – und dann tut es schon weh, dass du das Ding nicht ziehst.“
Fortuna konnte sich nicht aus dem Druck des HSV befreien
Letzteres allerdings auch, weil sich Fortuna nach dem Seitenwechsel kaum noch zielführend aus dem deutlich größer gewordenen Druck des HSV befreien konnte. „Wir haben es nicht mehr geschafft, wie in der ersten Hälfte diese Konter zu fahren. Und wenn Hamburg die ganze Zeit den Ball hat und du hinterherläufst, wird es schon schwierig“, analysierte Klaus. Dennoch lag der Siegtreffer in der Schlussphase gleich zwei Mal in der Luft: einmal durch Tim Oberdorf, einmal durch die Aktion von Daniel Ginczek. „Schade, dass er es nicht gemacht hat“, kommentierte der gebürtige Osnabrücker die Chance des eingewechselten Angreifers.
Und mit dem Blick auf die Tabellensituation, die sich durch das Remis nicht verbesserte, stellte der 30-Jährige fest: „Gegen den HSV haben wir die sieben Punkte nicht vergeigt.“ Stattdessen habe Fortuna in den vergangenen Wochen und Monaten zu viele unnötige Zähler liegengelassen. „Das tut dann schon weh. Jetzt hätten wir auf vier Punkte rankommen können, das war unser Ziel. Das ist uns leider nicht gelungen. Aber wir können trotzdem stolz auf uns sein.“ Auch das Publikum habe „gemerkt, dass wir wollten, dass wir alles reingehauen haben“, ergänzte Klaus. „Und am Ende kann man uns gar nichts vorwerfen.“
Das sah Trainer Daniel Thioune am Morgen nach dem Spiel jedoch etwas anders. „Wir hätten am Freitag schon ein Fußballspiel gewinnen können. Da müssen wir uns vorwerfen, dass wir es nicht getan haben“, sagte er, rückte dann aber selbst wieder die zahlreichen positiven Aspekte in den Fokus. „Die Einstellung, die Umsetzung, die Liebe, die die Mannschaft auf dem Platz gelassen hat – wer das von den 51 200 Zuschauern nicht gesehen hat, ist falsch beraten. Es war ein unheimlich gutes Gefühl nach dem Schlusspfiff, die Leistung honoriert zu bekommen.“ Auch eine andere Einschätzung seines Flügelspielers teilte Thioune nur partiell. „Wir haben am Freitag vielleicht nicht die Punkte verloren, die dazu geführt hätten, das wir weiter oben stehen“, betonte der Coach. „Aber das ist dann auch zu einfach. Man kann nicht komplett durch die Saison spazieren, ohne den einen oder anderen Niederschlag zu erleiden. Gegen den HSV haben wir zwei Punkte nicht gewonnen, aber woanders auch verdientermaßen liegengelassen.“ Immerhin da war er dann doch wieder einer Meinung mit Klaus, dem besten Fortuna-Akteur gegen Hamburg.