Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf: Gleiches System, gleiches Personal

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel wird auch am Freitag in Bochum wenig verändern. Das sei nicht sein Stil. Nur Kaan Ayhan fällt aus.

Am 20. November schoss die Fortuna beim 1:0 auf St. Pauli ihr bislang letztes Auswärtstor. Oliver Fink (l.) wird auch am Freitag in Bochum spielen. Archiv

Foto: Wolff

Düsseldorf. Systemwechsel, die halbe Startelf tauschen und damit offensichtlich ein Stück weit die Geduld verlieren? All das ist für Friedhelm Funkel kein Thema. Nicht vergangene Woche, nicht in dieser Woche und vermutlich auch nicht im Falle eines weiteren Spiels ohne Sieg. „Die Notwendigkeit, viel zu verändern, war noch nicht da. Und alles über den Haufen zu schmeißen, ist nicht meine Art, eine Mannschaft zu führen“, sagt der Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf.

Dass der Fußball-Zweitligist seit neun Spielen nicht gewonnen und in sieben davon kein Tor erzielt hat, lässt den 63-Jährigen nicht in Aktionismus verfallen. „Es gibt Serien im Fußball, die sind einfach da. Manche willst du einfach nur schnell beenden, manche sollten am besten nicht beendet werden“, erklärt Funkel. Und so befindet sich der Tabellenzwölfte vor dem 23. Spieltag weiter im Wartestand. Alles wartet auf einen Sieg, den sich lösenden Knoten in der Offensive und die mit einem dreifachen Punktgewinn einhergehende Befreiung in dieser bislang schwachen Rückrunde.

„Hellwach“ müsse seine Mannschaft am Freitag (18.30 Uhr) im Auswärtsspiel beim VfL Bochum sein, sagt der Düsseldorfer Trainer. „Und nie unkonzentriert.“ Letzteres funktionierte beim 0:0 gegen Heidenheim zuletzt durchaus. Ein weiteres „zu Null“ soll die Basis des Erfolgs sein. Dass der VfL in 21 aufeinanderfolgenden Heimspielen immer mindestens einen Treffer erzielte, beschäftigt Funkel nur am Rande: „Es gibt kein Allheilmittel dafür, dass wir wieder zu Null spielen. Wir müssen einfach wieder gut verteidigen, auch bei Standards.“

Den anhaltenden Diskussionen um eine zweite „echte“ Spitze neben Rouwen Hennings tritt Funkel mit dem Argument entgegen, dass seine Mannschaft sowieso stets genügend Angreifer auf dem Platz habe: „Mit Ihlas Bebou ist immer ein zweiter echter Stürmer drauf. In der Hinrunde haben wir mit unserem System unsere Tore gemacht. Es hängt nicht davon ab, wie viele Stürmer auf dem Platz sind.“

Im Ruhrstadion erwartet die Fortuna ein Gegner, der nach zwei Siegen gegen Würzburg (2:1) und in Nürnberg (1:0) das in Düsseldorf vermisste Erfolgsgefühl zuletzt wieder genießen durfte. „Gerade im eigenen Stadion ist der VfL spielstark“, mahnt Funkel. „Aber wir haben auswärts schon häufiger gute Leistungen gezeigt. Auch weil es das einzige Derby der Saison ist, verspricht das Spiel Spannung. Und gute Atmosphäre ist in dem Stadion sowieso immer.“

Ob die Fortuna den Bock ausgerechnet im Westderby umstoßen kann, scheint aber fraglich. Zu wenig erspielte Chancen, zu wenig zwingende Standards waren in den vergangenen Spielen häufig das Manko. Seit dem 20. November (1:0 auf St. Pauli) warten die Rot-Weißen auf ein Auswärtstor. Aber Serien müssen bekanntlich ein Ende finden. Das bleibt das Ziel der Fortuna.

„Ich habe taktische Veränderungen im Kopf“, sagt Funkel, der am Donnerstag zunächst noch von einer „hohen Wahrscheinlichkeit“ sprach, seine Startformation nicht großartig zu verändern. Am Nachmittag stand dann jedoch fest, dass Kaan Ayhan nicht zum Kader gehören wird. Das Risiko, den Mittelfeldspieler nach seiner Augenverletzung zu bringen, ist dem Trainer zu groß. „Das Auge ist ein wichtiges Organ. Wir können nicht verantworten, dass etwas passiert. Die Gesundheit geht vor“, wird Funkel auf dem Fortuna-Account des Kurznachrichtendienstes Twitter zitiert.

Viel spricht deshalb dafür, dass der Trainer Marcel Sobottka auf die „Sechs“ zurückzieht und Oliver Fink von der linken Offensivseite ins Zentrum beordert. Dann könnte Emmanuel Iyoha auf dem linken Flügel zum Einsatz kommen.