Nach Wiesbaden, vor Fürth Diese Ansage macht Fortuna-Verteidiger de Wijs

Düsseldorf · Seinen wichtigsten Moment hatte Jordy de Wijs beim 1:3 gegen Wiesbaden am Freitag kurz vor der Halbzeit. Das dachten zumindest die Fans, die Fortuna-Protagonisten auf wie neben dem Feld und der Innenverteidiger selbst.

Jubelnd breitete der Niederländer die Arme aus, brachte seine Brust nach vorne und wandte sich der Südtribüne zu. Der verschossene Elfmeter, in dessen Folge de Wijs den Ball klärte, hätte möglicherweise der Wendepunkt einer bis dahin verkorksten Partie werden können.

Doch die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten. Als der Ball im Seitenaus lag, unterbrach Schiedsrichter Florian Heft die Partie, und jedem, der ihn aufmerksam beobachtete, schwante schon Böses. Der Unparteiische nahm Kontakt zum Videoassistenten auf – und ließ den Strafstoß kurz darauf wiederholen. De Wijs, das belegten die Fernsehbilder, war zu früh in den beim Elfmeter zum Strafraum gehörenden Halbkreis gelaufen. Und weil just er die Kugel anschließend aus der Gefahrenzone beförderte, durfte sich John Iredale ein zweites Mal vom Punkt versuchen. Diesmal mit Erfolg.

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff haderte de Wijs mit der Situation im Speziellen, aber auch mit Schiedsrichter Heft im Allgemeinen. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich zu schnell im Strafraum war“, sagte er, ohne zu diesem Zeitpunkt die entsprechende Szene schon gesehen zu haben. „Es sind aber insgesamt viele Entscheidungen nicht zu unseren Gunsten gefallen. Dann ist das auch ein bisschen typisch.“ Dennoch konnte der Innenverteidiger, der noch einer der besten Akteure seines Teams war, nicht von der Hand weisen, dass die Niederlage in jedem Fall seine Berechtigung hatte. „Wenn du zu Hause mit 1:3 verlierst und in der ersten Halbzeit wieder drei Tore kassierst, ist das nicht gut“, kritisierte er. „Wir haben versucht, die Intensität direkt von Anfang an hoch zu halten und über die Müdigkeit hinwegzukommen. Das ist uns aber nicht geglückt. Und dann bekommst du drei einfache Gegentreffer.“

Am ersten war de Wijs indes nicht unschuldig, weil er sich zu leicht aus dem Zentrum locken ließ. Trotzdem versuchte er nach der bitteren Pleite, positiv nach vorne zu blicken. „Wir müssen den Kopf jetzt oben behalten und einfach weitermachen. Das ist zwar einfach zu sagen, aber die Realität“, betonte der Niederländer. „Wir sind auf einem guten Weg. Die vergangenen vier Wochen waren richtig gut. Wir dürfen den Kopf jetzt nicht nur wegen eines Ergebnisses hängenlassen.“

Für das anstehende Auswärtsspiel in Fürth am Sonntag forderte er nun „eine Reaktion“. Dann in ausgeruhtem Zustand, körperlich wie mental. „Wir haben etwas mehr als eine Woche, um wieder frisch zu werden“, betonte de Wijs nach den vergangenen kräftezehrenden Tagen. „Dann müssen wir alle wieder da sein.“ Die Grundlage dessen sei allerdings eine fokussierte Trainingswoche.Vor allem die Defensivarbeit gilt es nach zehn Gegentoren in vier Spielen zu verbessern.