Auftakt der Ticket-Revolution Diese Erwartungen hat Klaus Allofs an das erste Gratis-Spiel von Fortuna

Düsseldorf · Sportvorstand Klaus Allofs blickt voller Vorfreude auf das erste Freispiel am Samstag.

Klaus Allofs ist Sportvorstand bei Fortuna Düsseldorf.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

So etwas hat es in dieser Form weltweit noch nicht gegeben. Natürlich haben Klubs auch in der Vergangenheit en masse Tickets für lau verteilt. Doch nun geht es um ein grundsätzliches Umdenken. Rund 52 000 Zuschauer werden die Premiere von „Fortuna für alle“ gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag (20.30 Uhr, live auf Sport1 und Sky) in der Arena verfolgen – Einnahmen generieren die Düsseldorfer nur durch die Extra-Zahlungen von Sponsoren und über den Verkauf von VIP-Karten.

Der Großteil der Fans, egal ob Dauerkartenbesitzer oder Gewinner beim Bewerbungsverfahren auf die rund 21 000 freien Plätze, sehen die Partie unentgeltlich. „Treue zum Verein wurde dabei belohnt, auch Mitglieder wurden bevorzugt behandelt“, sagt Sportvorstand Klaus Allofs. Die Ultras und auch die Gäste aus der Pfalz bekamen ein festes Kontinent zur freien Verteilung.

Doch natürlich beschäftigt sich Allofs vor allem mit der sportlichen Komponente an diesem Abend, wenngleich er ein wenig grundsätzliche Anspannung nicht leugnen mag. „Es ist eine sehr wichtige Partie für uns. Darüber hinaus ist es das erste Freispiel im Rahmen von ,Fortuna für alle’“, sagt er.

„Ich habe schon eine Menge erlebt, aber so einen Weg sind die Vereine, bei denen ich war, nicht gegangen. Ich bin unheimlich gespannt, wie es aufgenommen wird und was uns erwartet. Wir sind unter Spannung – aber das ist die Vorfreude.“

Der Tabellendritte aus Kaiserslautern trifft auf den Tabellensechsten aus Düsseldorf – es ist als ein würdiger Rahmen für die Premiere des Projekts, bei dem noch niemand so genau weiß, wohin die Reise am Ende gehen wird. „Wir gehen jetzt unseren Weg, dann sehen wir weiter. Im Vordergrund steht bei dem Spiel: Wir wollen gewinnen“, sagt Allofs.

Auch er merkt, dass das Mega-Projekt die Menschen elektrisiert. „Ich werde ganz oft darauf angesprochen. Man wird gefragt: Wie komme ich an die Karten? Wie wird das laufen?“, bekundet er. „Das hat bisher sehr gut funktioniert. Wir glauben daran, dass wir viele neue Zuschauer im Stadion haben werden, die für positive Stimmung sorgen. Wenn wir gewinnen, ist das die beste Werbung – dann ist die Stimmung sowieso immer großartig.“

Mit „Fortuna für alle“ geht der Verein einen neuen Weg des Sponsorings. Bislang zwei Partner (die Targobank und Hewlett Packard Enterprise) finanzieren die Aktion in der Pilotphase und zahlen dafür für fünf Jahre etwa 40 Millionen Euro. Davon kann Fortuna pro Saison aktuell drei Frei-Spiele anbieten. Ziel ist es, mehr Partner zu gewinnen und die Anzahl der kostenlosen Partien kontinuierlich auszubauen.