Beim 1:1 der U23 Wie Fortunas Publikum mit einem rassistischen Ausruf umging

Düsseldorf · (jst) Jens Langeneke scheint die richtigen Worte zur Motivation vor dem Anpfiff zu finden. In den bisherigen Partien unter seiner Leitung gingen Fortunas U23-Fußballer immer früh in der ersten Hälfte in Führung.

So auch gegen die U23 vom FC Schalke 04 am Freitagabend im Paul-Janes-Stadion. Doch die Gäste fanden zurück in die Partie, sodass am Ende eine leistungsgerechte Punkteteilung stand. Unterm Strich ein Ergebnis, mit dem „Zwote“-Spieler Robin Bird nach dem Schlusspfiff gut leben konnte: „Auf beiden Seiten gab es Torchancen, beide haben gekämpft. Wir haben viel reingeschmissen, deswegen können wir mit dem 1:1 zufrieden sein.“

Nach dem überzeugenden 3:1-Erfolg in Gladbach vergangene Woche schickte Langeneke seine Mannschaft personell unverändert ins Rennen. Die Führung für die „Zwote“ fiel dann in einer Phase, in der sie das spielbestimmende Team war. Linksverteidiger Minwoo Kim schlug eine perfekte Flanke auf den langen Pfosten, wo Luis Felipe Monteiro eingelaufen war. Der 21-Jährige nahm den Ball technisch anspruchsvoll mit der rechten Innenseite direkt aus der Luft, und der Ball flog gegen die Laufrichtung des Gäste-Keepers ins lange Eck. Auch nach dem 1:0 machte Langenekes Team weiterhin eine gute Partie und ließ defensiv nicht viel anbrennen.

Doch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte war es Nico Petritt, der gegen seinen Gegenspieler im eigenen Sechzehner zu spät kam und ihn regelwidrig fällte. „Für die stärkste Offensive der Liga hat es heute einen Elfmeter gebraucht. Wir haben zwar immer noch nicht zu Null gespielt, aber wir arbeiten dran“ – so blickte Langeneke hinterher auf den Ausgleichstreffer. Torwart Dennis Gorka flog zwar in die richtige Ecke, aber den platzierten Ball von Andreas Ivan konnte er nicht parieren.

„Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Seiten. Wir wussten aber auch, was uns erwartet“, resümierte Coach Langeneke. Auch nach Wiederanpfiff versuchten beide Mannschaften leidenschaftlich das Spiel auf ihre Seite zu ziehen, bis dann die „Zwote“ knapp zehn Minuten vor Schluss die große Chance auf den Siegtreffer hatte.

„Heute hätte ich treffen müssen in der einen Aktion“, sprach Robin Bird hinterher selbstkritisch über die beste Gelegenheit in Durchgang zwei. Der Flügelstürmer war nach einem kurzen Missverständnis der Schalker Hintermannschaft allein vor Julius Paris aufgetaucht. Mit seinem Abschluss scheiterte er allerdings am Torhüter der Gäste.

„Ich möchte da gar nicht irgendetwas nachtrauern“, sagte Langeneke, „ich glaube, der Punkt ist verdient für beide Seiten, und den nehmen wir auch gerne mit gegen eine richtig gute Mannschaft“. Mit dem Unentschieden sprang sein Team vorerst auf einen Nichtabstiegsplatz und hat nun 13 Zähler auf dem Punktekonto. Während es sportlich also in die richtige Richtung geht, sorgte ein Zuschauer auf der Tribüne für den Tiefpunkt des Abends. Mitte der zweiten Hälfte schrie der Mann eine rassistische Beleidigung in Richtung des Schiedsrichters Jonah Besong. Mehrere Fans, die dies gehört hatten, standen auf und machten den Ordnungsdienst auf die rassistische Äußerung aufmerksam. Dieser handelte schnell und verwies den Täter aus dem Stadion. Es bleibt zu hoffen, dass er dorthin auch nicht so schnell
zurückkehrt.