Nach Startelf-Debüt bei Fortuna Fortunas Angreifer Jona Niemiec zeigt ein ansprechendes Startelf-Debüt
Fürth/Düsseldorf · Trotz der 1:2-Niederlage in Fürth erhält der junge Stürmer aus der U23 warme Worte für sein Startelf-Debüt
Der Auftrag war eindeutig. Weil Fürths Trainer Alexander Zorniger dafür bekannt ist, ein ausgesprochen hohes Pressing spielen zu lassen, sollten Fortunas Profis versuchen, mit langen Bällen hinter die weit aufgerückten Gegenspieler zu kommen und Konter zu setzen. Ein wichtiges Puzzleteil dabei: Jona Niemiec und seine Schnelligkeit.
„Der Trainer hatte diese Idee“, erklärte Fortuna-Stürmer Daniel Ginczek hinterher. „Der Matchplan war, mit Jona die Tiefe zu bedrohen.“ Und obwohl Ginczek aus diesem Grund seinen Platz neben Rouwen Hennings an den 21-jährigen Teamkollegen abgeben musste, hatte er kein Problem damit: „Fürth verteidigt zu Hause fast an der Mittellinie, deshalb habe ich das sofort akzeptiert, das war gar kein Thema bei uns.“
Der Plan ging allerdings nur in den ersten Minuten wirklich auf, als Niemiec‘ Sprints die Fürther gleich zweimal schwer in Verlegenheit brachten – es kam jedoch nicht zu einem gefährlichen Abschluss. Später ging dann auch der Youngster ein wenig unter. Zwar bot Niemiec sich immer wieder an, wurde aber nicht mehr so in Szene gesetzt, wie er das für sein Spiel benötigt.
Zu Recht erntete er dennoch ein Lob von höherer Stelle. „Jona hat ein ansprechendes Startelf-Debüt gezeigt“, kommentierte Sportdirektor Christian Weber. „Er hat seine Stärken einbringen können und bewiesen, warum der Trainer auf ihn gebaut hat: immer wieder die Tiefe belaufen, immer wieder sein Tempo gewinnbringend eingesetzt. Dementsprechend kann ich nur sagen, dass der Junge das sehr gut gemacht hat.“
Trainer Daniel Thioune sah das weitgehend ähnlich, aber noch vielschichtiger. „Ich glaube, die Entscheidung war gut, Jona von Anfang an spielen zu lassen“, sagte der 48-Jährige mit ein wenig zeitlichem Abstand zur Partie.
„Die ersten zehn Minuten gehörten ihm mit seinen tiefen Laufwegen. So wie wir das geplant haben, wenn wir hoch gepresst werden, unser Mittelfeld nicht finden und die Tiefe ansteuern müssen“, erklärte der Trainer.
„Vielleicht hat er auf diesem Niveau noch nicht final die Qualität, das Ganze auch zu Ende zu spielen. Ich erinnere mich an die Szene, wo er in den Rücken von Rouwen flankt; wenn er ihn vor den Mann flankt, dann schießen wir vielleicht ein Tor.“
Allzu kritisch wollte der Coach dann aber doch nicht klingen. „Jona hat uns genau das gegeben, was ich mir gewünscht habe“, betonte Thioune. „Da müssen wir jetzt ein bisschen geduldig sein. Nachher wurden die Räume enger, als Fürth sich nach dem 2:0 zurückzog, deshalb haben wir ihn runtergenommen und Stürmer gebracht, die sich auf engem Raum besser bewegen können. Jona ist auf jeden Fall jetzt Teil des Kaders und wird es auch bis auf Weiteres bleiben.“
Eine Entscheidung, die ganz im Sinne des Kapitäns ist. „Wenn man diese Waffe hat mit der Schnelligkeit von Jona, dann kann man sie auch nutzen“, meinte Andre Hoffmann.
„Man hat ja in der ersten Hälfte auch gesehen, wie oft wir mit ihm hinter die Kette gekommen sind, wie oft er den Fürthern weggelaufen ist. Ich finde, das hat schon gut funktioniert. Das hat uns geholfen, auch wenn er das diesmal noch nicht in Tore umgemünzt hat“, sagte der Kapitän von Fortuna Düsseldorf über das Spiel des Kollegen.
Niemiec kann mit der Kehrseite des Profigeschäfts umgehen
Sehr positive Worte, die sicher auch ein Trost für Niemiec sind, der nach dem Jubelsturm um seine Torvorlage für Hennings beim 2:0 gegen Sandhausen nun wieder die Kehrseite des Profigeschäfts kennengelernt hat.
Dass er trotz seiner Jugend damit schon gut umzugehen versteht, hat er nach seinem Elfmeterpech im Nürnberger Pokalspiel bereits unter Beweis gestellt.