Laktattest mit zwei Neuen So ist Fortuna in die Vorbereitung eingestiegen

Düsseldorf · Am Rande des Laktattests spricht Sportvorstand Allofs über weitere Zu- und Abgänge.

Irgendwer fehlt eigentlich immer bei Fortuna. Diese bittere Erfahrung musste Trainer Daniel Thioune seit seinem Amtsantritt im Februar 2022 immer wieder machen, da Verletzungen und Erkrankungen regelmäßig seine Pläne durchkreuzten. Und so durfte es eigentlich niemanden wundern, dass auch beim Einstieg in die Vorbereitung zur neuen Saison nicht alle Spieler aufgetaucht waren, die derzeit unter Vertrag stehen. Wenigstens fehlte diesmal nur einer: Tim Oberdorf hatte sich erkrankt abgemeldet.

Mit am Start beim obligatorischen Laktattest in der Leichtathletikhalle des Arena-Sportparks waren somit auch jene beiden Profis, um die es derzeit heiße Wechselgerüchte gibt: Christoph Klarer und Ao Tanaka. Ersterer steht nach Informationen griechischer Medien ganz oben auf der Wunschliste von Panathinaikos Athen, an Tanaka sind die Premier-League-Klubs West Ham United und FC Fulham interessiert.

Auf diese beiden angesprochen, reagiert Klaus Allofs als Beobachter des Laktattests stark abgestuft. „Bei Meldungen aus Griechenland muss man schon ein paar Filter drüberlegen“, erklärt Fortunas Sportvorstand, der aber natürlich voll auf dem Schirm hat, dass Klarer für andere Klubs interessant und sein Verbleib daher keineswegs gesichert ist.

Und Tanaka? „Um das einmal richtig einzuordnen: Ao steht jetzt nicht täglich bei uns in der Tür und sagt: ,Ich will weg, ich will weg‘“, sagt Allofs. „Schon zu Beginn seines Engagements bei uns hat er klar gesagt: Zweite Liga, okay, in Ordnung, aber mein Ziel ist es, in die Erste Liga zu gehen – in Deutschland oder auch in einem anderen Land. Und das gilt weiterhin. Wenn dann also eine Anfrage kommt, werden wir uns damit auseinandersetzen. Die Gesamtsituation bei Fortuna verlangt das von uns. Und genau so kann das auch bei zwei, drei anderen Kandidaten sein.“ Wie etwa bei Klarer.

In den nächsten Wochen, so Allofs, werde das Fortuna weiter beschäftigen. Bis zum Ende der Transferperiode am 31. August. „Wir können nicht sagen: Wir haben die Schlüsse aus der vergangenen Saison gezogen – das hier sind unsere besten Spieler, die behalten wir sowieso, und darauf aufbauend holen wir jetzt Verstärkungen. Leider geht das nicht“, betont der Sportvorstand. Und so gebe es keine zeitlichen Deadlines für Profis, die vielleicht noch abwandern, und bei Zugängen bedürfe es mitunter Geduld, bis sich Gelegenheiten ergäben.

Zwei Neuverpflichtungen, die hoffentlich Verstärkungen werden, waren beim Laktattest immerhin dabei. Yannik Engelhardt und Vincent Vermeij, beide vom Drittliga-Vizemeister SC Freiburg II gekommen, drehten ihre Runden in einer Klein-Laufgruppe mit Daniel Ginczek. Doch schon vor ihrem ersten Arbeitstag bei Fortuna schafften es beide, sich den Respekt ihrer neuen Chefs zu verdienen.

„Wir glauben, dass die beiden unserer Gruppe etwas geben können, nicht nur auf dem Platz“, meint Allofs. „Vincent allein schon mit seiner ganzen Erfahrung, auch aus unterschiedlichen Ländern. Er ist absolut fokussiert und vermittelt einem: Es hat bei mir vielleicht ein bisschen länger gedauert, aber jetzt bin ich da, wo ich hinwollte. Und da soll es auch nicht aufhören.“ 28 ist der Niederländer jetzt und damit sechseinhalb Jahre älter als Engelhardt.

Wie Vermeij habe auch der gebürtige Niedersachse bereits bewiesen, dass er ein sehr selbständiger Typ sei, dem man nicht jede Handreichung oder Überlegung abhnehmen müsse, berichtet der Sportvorstand. „Als ich die beiden heute traf, habe ich sie gefragt, wie weit sie denn mit ihrer Wohnungssuche seien. Da sagten mir beide: Wir haben doch schon Wohungen gefunden! Sie wissen sich zu helfen, sie stehen im Leben und fragen nicht wegen allem ihre Berater. Es ist eine Reife und Selbstständigkeit da. Sie kommen aus einer guten Schule.“