2. Runde gegen Hannover 96 Im Pokal steht viel Geld auf dem Spiel

Düsseldorf · Im nationalen Vereinswettbewerb haben die Rot-Weißen historisches geleistet – auf unterschiedlichen Ebenen. In Hannover gab es schon mal ein Debakel.

Eine Szene aus dem Februar: Florian Hartherz (l.) im Duell mit dem Hannoveraner Kingsley Schindler.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Warum denn immer so negativ? Beginnen wir zunächst mit dem schönen Teil der Geschichte. Denn Fortuna und DFB-Pokal – da gibt es viele (kuriose) Episoden zu erzählen. Eine davon geht so: Nach wie vor hält die Fortuna die längste Siegesserie in aufeinanderfolgenden Spielen in diesem Wettbewerb. Zwischen dem 4. August 1978 und dem 28. Februar 1981 gelangen den Rot-Weißen 18 Siege in Folge. Erst eine 1:2-Niederlage im Viertelfinale 1980/81 bei Hertha BSC beendete die Serie. Zweimal holte Fortuna in dieser Zeit den Titel.

Klaus Allofs kann sich noch besonders gut daran erinnern, denn er zählte zu den tragenden Säulen des damaligen Teams. Und so verwundert es auch nicht, wenn der 64-Jährige vor dem Duell in der zweiten Runde bei Hannover 96 verkündet: „Fortuna kann auf eine große Pokaltradition zurückblicken. Es ist eine tolle Chance für uns.“

Aus emotionalen Gründen, aber vor allem natürlich monetären. Denn es steht viel Geld auf dem Spiel. Laut „Kicker“ werden alleine an Prämien in der zweiten Runde 257 514 Euro ausgeschüttet, zum Auftakt hat Fortuna (5:0 in Oldenburg) 128 757 Euro bekommen. Zusätzlich zu den Vermarktungserlösen kassiert jeder Verein 45 Prozent aus den Zuschauereinnahmen der eigenen Spiele – der andere Teil geht an den Gastverein (45 Prozent) und den DFB für Platzmiete, Ordnungsdienst, Schiedsrichter etc. (zehn Prozent).

Finanziell sind diese Summen für einen Verein wie Fortuna, der um jeden Euro feilschen muss, wichtige Zuschüsse. Im Achtelfinale winken 515 028 Euro, Viertelfinale 1 004000 Euro, Halbfinale 2 008000 Euro. Die Zahlen sind bedingt durch die Corona-Pandemie eingebrochen.

Natürlich gibt es auch die schmerzlichen Erinnerungen. 2020 wird als das Jahr der großen Pokal-Blamage in die Geschichte eingehen. Erstmals siegt ein Team aus der 4. Liga (Saarbrücken) in einem Viertelfinale gegen einen Bundesligisten: 8:7 heißt es nach dem Elfmeterschießen. Im Dezember 2020 wieder ein Viertligist. RW Essen kegelt Fortuna unter Cheftrainer Uwe Rösler einen Tag vor Heiligabend 3:2 aus dem Pokal.

Gegen Hannover ist es ja nun glücklicherweise ein Duell auf Augenhöhe – zumindest was die Zugehörigkeit zur Spielklasse angeht. „Ich denke schon, dass jeder sich bewusst ist, was da für eine Partie ansteht“, sagt Vorstand Allofs.