Glücklos, aber zuversichtlich Startet Fortuna-Stürmer Vermeij im Jahresendspurt wieder durch?

Düsseldorf · Vergangenes Jahr traf der Stürmer im November und Dezember ohne Ende.

Vincent Vermeij im Spiel gegen Nürnberg.

Foto: Moritz Mueller

Jedwedes Reden vom „goldenen Oktober“ konnte Vincent Vermeij im vergangenen Jahr nicht verstehen, auch wenn er vielleicht nie danach gefragt worden war. Denn so richtig golden wurde es für den Stürmer von Fortuna erst, als der Oktober endlich vorbei war. Im November und Dezember drehte der Niederländer mächtig auf und erzielte sieben Tore in vier Zweitliga-Spielen; zwei gegen den FC Schalke 04, drei beim 1. FC Nürnberg und zwei beim 1. FC Magdeburg. Am vergangenen Wochenende stellte sich deshalb die Frage: Müsste nun nicht eigentlich wieder die Vermeij-Zeit beginnen?

„Ja, das hoffe ich“, antwortete der 30-Jährige nach dem glücklichen, aber nicht unverdienten 1:1 gegen den SC Paderborn am Samstag. Seine Fersenverletzung, die ihn kurz nach dem Start in die Sommervorbereitung für mehrere Monate außer Gefecht gesetzt hatte, wirkte überwunden, auch wenn der Familienvater seine fehlende Spielpraxis zuletzt nicht kaschieren konnte. Dennoch forderte er von sich selbst: „Ich habe wieder ein paar Partien gemacht, und jetzt müssen auch die Tore wieder kommen. Das brauchen wir als Mannschaft, und das brauche ich persönlich. Der Zeitpunkt jetzt wäre natürlich optimal.“

Ein Treffer gelang Vermeij seit seiner Rückkehr ja schon, beim 3:0-Sieg in Regensburg verwandelte er in der Schlussphase einen Strafstoß. Doch natürlich blieb auch dem ehemaligen Freiburger der dringende Verbesserungsbedarf seiner eigenen Quote und der gesamten Offensivausbeute nicht verborgen. „Wir hatten am Samstag gegen Paderborn ein paar Mal den freien Fuß, der Ball ist aber nie richtig angekommen, zumindest nicht bei mir“, sagte der Niederländer. „Da fehlt natürlich schon etwas. Wir brauchen mehr Sauberkeit, einen besseren Ablauf, mehr Spieler in der Box und mehr Bewegung. Es gibt noch Luft nach oben.“

Allerdings hatte Trainer Daniel Thioune seinem Team nach der ausgeprägten Konteranfälligkeit in den vergangenen Wochen gegen die Ostwestfalen auch eine defensivere Herangehensweise verordnet und daher insgesamt defensiver aufgestellt. „Wir haben besprochen, dass die Mitte dicht sein muss. Das führt dazu, dass die Jungs hinten immer ein oder zwei Gegenspieler freilassen müssen. Das ist besonders schwierig, wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die so ballsicher ist wie Paderborn. Da war es schwierig, zu zeigen, dass wir da sind und dass wir auch vorne den Ball attackieren können“, analysierte Vermeij.

Eine etwaige und aus den jüngsten Niederlagen resultierende Verunsicherung wollte er indes nicht als Begründung dafür gelten lassen, dass Fortuna bis zum 0:1 so gut wir gar nicht in Erscheinung getreten war. „Für mich war es keine Verunsicherung“, sagte der Angreifer, „und ich gehe vorne auch gerne aus der Formation raus. Wir haben uns aber gemeinsam diesen Matchplan überlegt. Wenn ich alleine oder mit zwei Mann presse, wird es schwierig, auch wenn wir es ein paar Mal trotzdem intuitiv gemacht und den Ball dann sogar gewonnen haben.“

Insgesamt entwickelten die Düsseldorfer aber zu wenig Gefahr, und selbst am Last-Minute-Ausgleich waren sie nur durch Flankengeber Isak Johannesson beteiligt, schließlich beförderte Paderborn die Kugel selbst ins Netz.