Fußball Karaman: Vertrauen des Trainers hat mir gut getan
Fußball Der türkische Nationalspieler zahlte das in Freiburg mit einer starken Leistung zurück. Jetzt gilt es für ihn und die Mannschaft, gegen Hertha nachzulegen.
Genau vor einer Woche hatte Kenan Karaman genauso wie am Dienstagmittag den Medienvertretern gegenüber gesessen. Er hatte da seine Krankheit, seinen anstrengenden Weg zurück ins Team der Fortuna beschrieben und seiner Hoffnung Ausdruck gegeben, gegen Freiburg zumindest 60 bis 70 Minuten spielen zu können. Er hielt sogar bis zum Ende durch, machte seine Sache sehr gut und half, das 2:0 über die Zeit zu bringen.
So konnte er die tiefe Erschöpfung nach den 90 Minuten auch fast genießen. „Ich habe zehn Minuten in Kabine gesessen, und dann ging es auch schon wieder“, sagt der türkische Nationalspieler, der erstmals seit Mitte Oktober wieder für Fortuna am Ball war. „Wenn man gewonnen hat, denkt man auch nicht mehr daran.“ Nachwirkungen oder Muskelkater habe es nicht gegeben. Schon frühzeitig hatten Trainer und Spieler den Einsatz so abgesprochen. Und Karaman weiß auch, dass er gerade in den letzten Minuten des Spiels mit seiner cleveren Art, den Spielfluß des Gegners zu stören, gefragt war. „Insgesamt hätte ich mir kein besseres Szenario bei meinem Comeback zusammenwürfeln können.“ Den Ausschlag dafür, dass der Trainer ihm vertraut, sei der gute Fitnessstand gewesen, was alle auch im Training gesehen hätten.
Karaman lobt das besondere Teamwork mit Rouwen Hennings
Karamans Position auf dem Feld war von der Tribüne in Freiburg schwer fest zu machen. Uwe Rösler hatte ihn vor dem Spiel als Nummer „10“ bezeichnet, Karaman sagt aber, dass er in Freiburg neben Rouwen Hennings der zweite Stürmer gewesen sei – mit Interpretationsspielraum. „Diese Rolle liegt mir gut, das weiß der Trainer. Und mit Rouwen klappt das ja problemlos“, sagt der 25-Jährige. Beide wissen voneinander, wie sie sich bewegen und wohin sie starten.
Aber es war trotzdem ein riesiger Vertrauensbeweis, dass Uwe Rösler auf ihn gesetzt hat. „Er kannte mich ja noch nicht richtig, aber die Trainingseindrücke der Woche haben wohl ausgereicht“, sagt Karaman. „Das bedeutet mir schon etwas, denn das ist ein klares Statement.“ So sei er noch motivierter gewesen und wollte unbedingt für die Mannschaft und den Trainer in Freiburg sein Bestes geben, um niemanden zu enttäuschen. Der Trainer hätte sich vor ihn gestellt, wenn der Plan schief gegangen wäre. „Aber ich war mir sicher, dass er diese Furcht nicht zu haben brauchte. Und am Ende ist es ja auch gut ausgegangen.“
Nun geht es natürlich darum, nicht zu überpacen, da bereits wieder eine englische Woche ansteht. „Das ist jetzt eine entscheidende Phase der Saison. Wenn der Trainer irgendwann beschließt, ich brauche eine Pause. Dann ist das eben so“, sagt Karaman. Ob er zum Beispiel im Pokal pausiert, um im Ligaspiel in Mainz wieder Vollgas geben zu können – darüber denkt er nicht nach. Es zählt nur der Erfolg der Mannschaft.
Und das ist auch im Spiel am Freitag gegen Hertha BSC so. „Es gilt jetzt nachzulegen, um auch die Berline da unten rein zu holen“, sagt der 25-Jährige, der keine Angst hat, kräftemäßig in ein Loch zu fallen. „Ich bin Optimist, und das gilt auch für die nächsten Spiele.“