Fortuna Düsseldorf Fortuna: Hoffer bestraft die ehemaligen Kollegen

Lange führen die Düsseldorfer beim Karlsruher SC. Dann trifft Ex-Fortune Erwin Hoffer zum 1:1.

Eine der drei Großchancen, die Michael Rensing in der ersten Hälfte vereitelte.

Foto: Uli Deck

Karlsruhe. Es gibt unter all denen, die es mit der Fortuna halten, ein altes Gesetz: Sobald ein Spieler zum ersten Mal nach seinem Wechsel zu einem anderen Verein wieder auf die Düsseldorfer trifft, schießt er gleich ein Tor. Meist auch noch ein entscheidendes. Das war — natürlich — auch in Karlsruhe wieder so: Erwin Hoffer, vor der Saison von der Fortuna zum Ligakonkurrenten Karlsruher SC gewechselt, erzielte nach 79 Minuten den 1:1-Endstand und brachte die Fortuna damit um ein weiteres Erfolgserlebnis.

Denn nach den beiden jüngsten guten Spielen — 3:0 gegen 1860 München, 1:1 beim Tabellenführer VfL Bochum — war der Plan, diese in Baden zu veredeln. Zumal die Karlsruher nach den bitten Erlebnissen in der Relegation der Vorsaison gegen den Hamburger SV in ein Loch gefallen sind. Anstatt wieder oben anzugreifen, steht der KSC nach nur zwei Siegen aus sieben Spielen derzeit auf Rang 15. Zwar hatten die Düsseldorfer vor dem Spiel gewarnt, dass die Gastgeber trotzdem einen stark besetzten Kader hätten und sie sich nicht vom derzeitigen Tabellenstand blenden lassen wollen. Ganz ausgeschlossen war ein Sieg beim KSC aber nicht.

Fortuna Düsseldorf holt einen Punkt in Karlsruhe
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Was die Düsseldorfer dann aber auf den tiefen Rasen des alten Wildparkstadions brachten, war über weite Strecken absolut enttäuschend. Vor allem vor der Pause kam Trainer Frank Kramer aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Allein Hoffer hatte drei Riesenchancen, um sein Team in Führung zu bringen. Und auch Dimitrij Nazarov und Dennis Kempe waren bereits kurz davor, die Fans des Fast-Aufsteigers zu erlösen. Doch immer wieder scheiterten sie an Rensing, der gleich zwei Alleingänge auf ihn souverän entschärfte.

Was besonders erschreckend war, waren die zahlreichen Fehler der Gäste. Denn dass die eigentlich offensivschwachen Karlsruher zu dermaßen vielen klaren Chancen kamen, lag nicht etwa an ihrer Qualität, sondern an den Unzulänglichkeiten im Düsseldorfer Spielaufbau. Mehrere Großchancen der Gastgeber entstanden nach unnötigen Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung. Oder nach katastrophalen Fehlpässen von Fortunas Hintermannschaft.

Doch weil Fortunas Schlussmann lange Zeit alles hielt oder Glück bei einem Pfostenschuss der Karlsruher hatte, konnte Kerem Demirbay rund 20 Minuten vor Schluss einen Freistoß ins Tor mogeln. Plötzlich rochen die Düsseldorfer sogar an drei Punkten. Doch der Katastrophenpass von Christian Strohdiek war dann irgendwann zu viel. Wieder sprintete Hoffer dazwischen, wieder stand er vor Rensing. Und dieses Mal traf er. Wie es halt läuft, wenn die Fortuna einen Spieler abgibt und der dann gegen die Ex-Kollegen spielt.