„Bild“-Aktion „Wir helfen - #refugeeswelcome“ Fortuna-Trikots ohne „Bild“-Logo

Der Schriftzug auf den Ärmeln wurde abgeklebt.

Auf einem Düsseldorfer Trikot ist das Logo der Aktion "Wir Helfen" zu sehen. Das "Bild"-Logo ist abgeklebt.

Foto: Jonas Güttler

Düsseldorf. Der Sport steht bei Fortuna selbst an einem Spieltag nicht immer im Mittelpunkt. Der Club ist offensichtlich in allen Ebenen ohne Not in zwei Gruppierungen gespalten. Es geht um die Aktion der 36 Proficlubs in Sachen Flüchtlingshilfe. Der Verein hat sich in der jüngsten Zeit couragiert und auf vielen Ebenen für Flüchtlinge engagiert. Nun gibt es Stress vor allem in den sozialen Medien um die Trikot-Aufnäher „Wir helfen“, den die Profis der Ersten und Zweiten Liga nach Vorstellung der Deutschen Fußball Liga (DFL) Freitag und den anderen Tages des Wochenendes auf ihren Trikotärmeln tragen und damit ihre Solidarität mit den Flüchtlingen zeigen sollten.

Foto: Christof Wolff

Außer einem entsprechenden Schriftzug sind jedoch die Logos des DFL-Partnerunternehmens Hermes und der „Bild“-Zeitung zu sehen. Der FC St. Pauli wollte das nicht mittragen und scherte aus. Weitere Zweitligisten folgten dem Beispiel, allerdings erst, nachdem eine Reaktion des Chefredakteurs des Boulevard-Mediums erfolgt war, was den Clubs Union Berlin, MSV Duisburg, SC Freiburg, Kaiserslautern und Bochum nicht gefiel und sie eigene Aktionen bevorzugten.

„Wir wollen uns nicht distanzieren, weil Aktionen, bei denen die Willkommenskultur im Vordergrund steht, heißt Fortuna grundsätzlich gut“, sagte Vorstandsvorsitzender Dirk Kall. Eine Großzahl von Fans konnte den Beschluss des Vorstands nicht nachvollziehen und reagierte teilweise mit überaus harscher Kritik. Problematisch auch die Stellungnahme des Aufsichtsratsvorsitzenden Marcel Kronenberg, der die Entscheidung ebenfalls kritisierte. Andere Mitglieder des Aufsichtsrates schlossen sich dieser Aussage an und stellten sich so öffentlich gegen den Vorstand. Kurz vor dem Anstoß wurde bekannt, dass die Fortuna den Aufkleber in soweit abklebt, dass das Logo der „Bild“-Zeitung nicht zu sehen war.