Fortuna II: Heidinger wirbt für sich

Der Profi bringt Fortuna II auf die Siegerstraße und will mehr. Ben Abelski kehrt mit Tor zurück.

Düsseldorf. Sebastian Heidinger könnte für die Verzahnung von Fortunas erster und zweite Fußball-Mannschaft beispielhaft stehen. Immerhin sicherte er Fortuna II am letzten Spieltag der vergangenen Saison mit drei Treffern zum 4:0 gegen Uerdingen die Teilnahme an der NRW-Liga.

Und auch am Sonntag traf der 22-Jährige. Sein Tor auf Vorlage von Michael Behlau (19.) war die Grundlage für das 3:0 (1:0) gegen die Sportfreunde Siegen. Zufrieden war Heidinger trotzdem nicht wirklich: "Das ist eben nicht meine Mannschaft hier." Er sei für das Drittliga-Team geholt worden. "Mir wurde andauernd gesagt, dass man auf mich baut."

Am Sonntag nutzte der Stürmer den Einsatz in der Reserve wieder, um auf sich aufmerksam zu machen. Obwohl die Beine schwer waren - um 2 Uhr nachts waren Heidinger und Deniz Kadah nach der achtstündigen Fahrt mit dem Mannschaftsbus aus Aue zurück im eigenen Bett. Andreas Altenbeck war bereits mit Fortuna-Sprecher Tom Koster per Auto vorgefahren.

Dennoch fügte sich das Trio bestens in eine geschlossene Mannschaftsleistung ein. Die Siegener um Ex-Fortune Daniel Cartus präsentierten sich zweikampfschwach, hätten aber das Spiel beinahe gedreht. Wenn Emrah Boduhr in einer Phase des Spiels mit guten Chancen auf beiden Seiten nicht nur die Unterkante der Latte getroffen hätte (76.). "Das war entscheidend, sonst wäre das Spiel in eine ganz andere Richtung gelaufen", sagte Fortuna-II-Trainer Goran Vucic.

Vor 609 Zuschauern stand den Gastgebern das Glück zur Seite, und mit den Einwechslungen der Langzeitverletzten Ben Abelski (für Heidinger) und Yannic Mehlis (für Kadah) wurde es ein perfekter Nachmittag für Vucic und die Seinen. Zumal Abelski eine Minute nach seiner Einwechslung einen an Erkan Ari verschuldeten Elfmeter (Rote Karte für Siegens Torwart Pascal Kurz) verwandelte (80.) und nach Heidinger auch Drittliga-Leihgabe Deniz Kadah traf (84.).

Trotzdem wollte sich bei Heidinger nicht die rechte Freude einstellen. Die derzeitige Unzufriedenheit könnte zu einer Trennung in der Winterpause führen, deutete er an. "Ich kann mich nur durch Leistung anbieten, und das mache ich. Gespräche über eine Vertragsauflösung kann man immer führen."