Fortunas Gegner: Jahn Regensburg - Eine besonders schwere Mission für Kristl

Jahn Regensburg fehlt das Geld für große Sprünge. Die Stürmer sind in der Kritik.

Düsseldorf. Ein Pflichtspiel zwischen der Fortuna und dem SSV Jahn Regensburg fand noch nie statt. Doch da es für alles ein erstes Mal gibt, stellt sich am Samstag nun auch der Verein aus der Hauptstadt der Oberpfalz in Düsseldorf vor.

Von 1975 bis 1977 spielte Jahn Regensburg in der 2. Liga Süd, im Jahre 2003 gelang für eine Saison sogar der Aufstieg in die eingleisige 2.Bundesliga. Das größte Interesse aber fanden die Donaustädter zwischen dem 2. Juni 2004 und dem 19. September 2005, als Mario Basler beim "Jahn" seine Trainerlaufbahn startete.

In Regensburg musste im Sommer ein anderer Übungsleiter gesucht werden, nachdem Günter Güttler, der den Klub in die neue Dritte Liga geführt hatte, ohne Wissen der Vereinsführung einen Vertrag bei Wacker Burghausen unterschrieben hatte. Die Wahl fiel auf Thomas Kristl, der als Spieler für den 1. FC Nürnberg und den 1. FC Saarbrücken in 71 Bundesliga-Partien elf Tore erzielte und als Trainer im Vorjahr den Landesligisten FC Amberg vor dem Abstieg retten konnte.

Gleiches soll der 45-Jährige, der sein Handwerk als Assistenztrainer von Peter Neururer bei Hannover 96 erlernte, nun auch auf der Bank von Jahn Regensburg vollbringen. Mehr wird in einem Klub, der im Juni 2005 nur mit Hilfe einer Bürgschaft der Stadt Regensburg vor der Insolvenz gerettet werden konnte, nicht erwartet. "Jede Platzierung über Rang 17 ist ein Erfolg", hält Präsident Franz Nerb den Ball flach.

Doch für den Klassenerhalt müssen Siege her und die gibt es nur, wenn Tore erzielt werden. Aber genau das ist aktuell das große Problem der Regensburger. "Für den Riesenaufwand, den wir betrieben haben und bei den vielen Chancen, ist das Unentschieden zu wenig", haderte Verteidiger Alexander Maul nach dem 1:1 gegen den Tabellenletzten Kickers Stuttgart, bei dem sogar ein Elfmeter verschossen worden war.

Dass Trainer Kristl die Geduld mit seinen Angreifern so langsam verliert, zeigte er beim 0:3 im Test gegen Greuther Fürth am vergangenen Wochenende auch mehr als deutlich. Da nämlich wechselte er seinen Stürmer Petr Stoilov bereits nach einer halben Stunde aus und warf ihm fehlendes Engagement vor. Doch Kristl muss mit seinem Personal mindestens bis zur Winterpause zunächst einmal auskommen.

Der Verein benötigte das Geld für die von ihm geforderte Verstärkung an anderer Stelle. Es galt, eine Forderung des Finanzamtes in sechsstelliger Höhe zu begleichen. Kein Geld und keine Tore - das sind sicherlich nicht die besten Voraussetzungen, um dem ersten Pflichtspiel bei Fortuna Düsseldorf weitere folgen zu lassen.