Fortuna zahlt die Miete nicht: Wer stopft das Millionenloch?

Rund 1,5 Millionen Euro fehlen der Arena schon. Ihr droht ein Liquiditätsproblem.Politiker fordern einen Krisengipfel.

Düsseldorf. Der ohnehin schon defizitären Arena droht ein ernstes Liquiditätsproblem. Grund ist, dass die Fortuna als Hauptnutzer offenbar mit den Zahlungen im Rückstand ist. Es heißt, es seien Verbindlichkeiten von rund 1,5 Millionen Euro aufgelaufen, bis Jahresende könnten es zwei Millionen sein. Dabei geht es angeblich um Zahlungen, die für Miete, Sicherheitsdienstleistungen etc. fällig werden.

Schon vor Monaten wurde beschlossen, Fortuna rund 700 000 Euro bis Herbst 2009 zu stunden - inzwischen hat sich der Fehlbetrag offenbar glatt verdoppelt. Die Arena kann das nicht verschmerzen. Zwar spülen Konzerte wie das gestrige von Madonna einen sechsstelligen Betrag in die Kasse, doch das reicht nicht.

Wie also kann das Millionenloch geschlossen werden? Soll die Arena nicht finanziell kollabieren, müsste die Stadt (Steuer-)Geld zuschießen. Dagegen regt sich Widerstand. "Es ist nicht Aufgabe des Steuerzahlers, Profi-Vereine zu subventionieren", sagt Günter Karen-Jungen (Grüne). Gleichwohl dürfe die Arena als Stadttochter nicht auf sofortiger Begleichung bestehen.

Dann drohe Fortuna die Pleite - und der Arena noch weniger Einnahmen. Er meint: "Die Fraktionsspitzen müssen sich mit Arena- und Fortuna-Verantwortlichen an einen Tisch setzen und nach Lösungen suchen." Denkbar seien Miet-Nachlässe oder mehr Werbung für Fortuna durch das Stadt-Marketing, denn: "Wir haben ein Interesse daran, dass der Verein nicht pleite geht." Das sieht auch Bürgermeisterin Gudrun Hock (SPD) so: "Wir müssen die Frage klären, was es der Stadt wert ist, dass Fortuna in der Arena spielt."

CDU-Fraktionschef Friedrich Conzen will so weit noch nicht gehen. "Aber wir werden über das Thema reden. Vielleicht schon am Montag bei einem Treffen der Fraktionsvorsitzenden." Gisela Piltz, Chefin des Arena-Aufsichtsrates, hält sich komplett bedeckt: "Es geht um interne Zahlen, kein Kommentar."

Tatsächlich ist kaum jemandem bekannt, welche Schulden Fortuna vor sich herschiebt. Zu den kurzfristigen Miesen kommen offenbar noch rund 1,6 Millionen Euro so genannter langfristiger Verbindlichkeiten. Nur rund die Hälfte davon sind durch Stundungsvereinbarungen abgedeckt.

Fortuna-Vorstand Peter Frymuth ist dennoch guten Mutes: "Wir befinden uns mit allen Partnern aus der Stadt in Gesprächen und haben das Gefühl, unterstützt zu werden", sagt er. "Unsere Entwicklung nach vorne wird auch nach außen deutlich." Die neuen Abschlüsse mit mittleren Sponsoren wie "Kik" oder "toto" zeigten dies. "Natürlich müssen wir weiter an der Senkung der Kosten arbeiten."

Auch Fortunas Aufsichtsratsvorsitzender Reinhold Ernst spricht von einer angespannten Lage, in der man auch mit neuen Maßnahmen - was die Sponsorensuche, den Etat und den Marketingbereich angeht -, Finanzquellen erschließen möchte. Ein weiteres Mittel, die Erhöhung der Eintrittspreise, ist aber bei vielen Fans sehr negativ angekommen. Die Zuschauerzahlen haben zunächst jedenfalls darunter gelitten.