Auch Sahins Knie zwickt jetzt

Der Ausfall eines weiteren Stürmers droht in Sandhausen. Lawarée muss schon passen.

Düsseldorf. Norbert Meier gelingt es immer noch, das Positive aus der misslichen Situation herauszuziehen. "Das schweißt doch die Truppe zusammen", kommentierte der Trainer von Fußball-Drittligist Fortuna Düsseldorf die immer größer werdende Personalnot vor dem Spiel am morgigen Sonntag in Sandhausen.

Axel Lawarée, der bereits am Samstag gegen Unterhaching (0:0) pausieren musste, sollte zwar gestern noch einen Funktionstest machen. Aber der belgische Torjäger musste darauf verzichten und wurde von Meier aus dem Aufgebot gestrichen. "Wir tun dem Spieler und uns jetzt keinen Gefallen", so der 49-jährige Trainer. "Axel war am Freitag vergangener Woche fitter als jetzt und konnte wegen unspezifischer Schmerzen, die mal in der Wade mal im Oberschenkel auftreten, nicht richtig trainieren."

Das Risiko einer schlimmeren Verletzung will Meier einfach nicht eingehen. Denn die Schmerzen stammen wohl immer noch aus dem Rückenbereich. Die Nervwurzelentzündung wirkt wohl noch nach.

Doch es kommt für die Fortuna noch schlimmer. Denn nun droht auch der Ausfall des zweiten etatmäßigen Stürmers. Kenan Sahin plagt sich mit einem angeschwollenen Knie herum. "Kenan kann das Bein nicht richtig strecken", so der Trainer, der sich derzeit mehr mit medizinischen Bulletins beschäftigen muss als mit Taktik und Gegner.

Da in Sebastian Heidinger nur ein Spieler wieder ins Aufgebot zurückkehrt, der länger verletzt war, überlegt Meier, heute am frühen Nachmittag nur mit 17 Spielern nach Sandhausen zu fahren. Denn die "Zweite" spielt zeitgleich gegen Aachen II. Da er aus disziplinarischen Gründen (siehe Kasten) auch Christian Erwig zu Hause lässt ("Soll ich auf Spieler bauen, die mit den Gedanken schon bei einem anderenKlub sind?"), muss die Jugend einspringen.

"Dann müssen es eben die Bubis richten", sagt Meier und wird wohl Marcel Gaus dann in der Startformation eine Chance geben, falls Sahin tatsächlich passen muss. "Bei Sahin müssen wir heute das Orakel befragen. Aber alles Lamentieren hilft nicht. In der vergangenen Saison musste ich zeitweise sieben Leute aus dem Kader streichen, weil alle fit waren", sagt Meier.

Immerhin kann die sportliche Leitung auf den Franzosen Bruno Custos setzen, der sich im Training in guter körperlicher Verfassung präsentiert hat. Er wirkt durchtrainiert und hat durch das Trainingscamp der arbeitslosen Profis in Duisburg kaum etwas an Muskeln und Spritzigkeit verloren. "Für ihn und alle anderen ist das Spiel in Sandhausen eine richtige Herausforderung", erklärt Norbert Meier, der auch in dieser Hinsicht wieder das Positive gefunden hat und nicht von mangelnder Spielpraxis spricht.