Fortunas Neuzugang Bruno Custos: „Er wird uns sicher weiterhelfen“

Der Ex-Hachinger ist seit Freitagabend ein Fortune und hat bereits 22 Minuten gespielt.

Düsseldorf. Das hätte ganz schön schief gehen können für Bruno Custos: Bei einem Eckball für die Fortuna bildete der 31-Jährige die letzte Absicherung an der Mittellinie. Doch die überwand Unterhachings Tobias Schweinsteiger mit etwas Tempo und fußballerischer Finesse allerdings recht locker und hätte beinahe den Verlauf des Drittliga-Spiels am Samstag in der Arena auf den Kopf gestellt. Doch Torwart Michael Melka parierte, und Custos fielen einige schwere Steine vom Herzen.

"Das Spiel war insgesamt in Ordnung für mich, auch wenn es mit dem 0:0 leider nur ein Punkt geworden ist", sagte der kurzfristig verpflichtete Spieler für die rechte Außenbahn der Düsseldorfer. So kurzfristig, dass er erst am Abend vor dem Spiel gegen Haching seinen Kollegen im Mannschaftshotel vorgestellt worden war. "Das war etwas kurios", sagte Abwehrspieler Hamza Cakir, "aber ich denke, er wird uns sicher weiterhelfen."

Obwohl Custos noch nie mit seiner neuen Mannschaft trainiert hatte, wechselte Trainer Norbert Meier den gebürtigen Franzosen gegen seine alte Mannschaft ein. Zumindest ließ der 1,74 Meter große, dunkelhäutige Mann seine Schnelligkeit schon mal aufblitzen. Nach einigen Wochen in der Trainingsgruppe der vertragslosen Fußballer in Duisburg war das eine Wohltat für Custos. "Diese Gruppe ist schon ganz in Ordnung", so der 31-Jährige über das Angebot der Spieler-Gewerkschaft VdV, "man trainiert wie im Verein. Das einzig Dumme ist nur: Am Wochenende ging es nur nach Hause."

Bruno Custos hat es jetzt geschafft: Für 22 Minuten war er zurück im normalen Leben eines Profi-Fußballers. Am Wochenende ist für ihn jetzt wieder Spieltag - am kommenden Sonntag tritt die Fortuna beim SV Sandhausen an. Dass er das Düsseldorfer Trikot erstmals gegen seinen Ex-Verein Unterhaching getragen hat, sei "nicht besonders schwer" gewesen. Motivation dürfte er genug gehabt haben: Im vergangenen November hatte ihn Trainer Ralf Hasenhüttl mehr oder weniger aussortiert. Nach 31Spielen in der 2. Bundesliga in der Vorsaison kam er nur noch auf elf in der Regionalliga Süd in der vergangenen Spielzeit. Umso leichter fiel die Entscheidung für die Fortuna: Mit Sport-Geschäftsführer Wolf Werner sei sich sein Berater Serafino Luci schnell über einen Einjahresvertrag einig geworden. Und am Ende klappte es auch mit der Freigabe, so dass Bruno Custos schon am Samstag gegen Unterhaching spielen durfte. Auch wenn das mit seiner Premiere beinahe ziemlich schief gegangen wäre.