Ein schwaches 0:0 gegen Unterhaching

Ohne Axel Lawarée traten sich die Fortunen im vermeintlichen Spitzenspiel schwer.

Düsseldorf. Axel Lawarée war heiß auf das zweite Heimspiel, wollte unbedingt für Fußball-Drittligist Fortuna Düsseldorf gegen Unterhaching auflaufen. Am Freitag hatte er sogar 45 Minuten mit der Mannschaft trainiert. Doch beim Warmlaufen am Samstagnachmittag kam die Ernüchterung: Der Schmerz im Rücken war wieder da, die Nervwurzel-Entzündung offenbar noch nicht verheilt.

Lawarée wurde von der offiziellen Mannschaftsaufstellung gestrichen, Deniz Kadah rückte in die Startformation und Marcel Gaus in den 18er-Kader. Der Belgier werde geschont, "damit keine Folgeverletzung passiert", hieß es. Ohne den Torschützen vom Dienst taten sich die Fortunen im vermeintlichen Spitzenspiel der dritten Liga schwer und kamen über ein 0:0 gegen die Unterhachinger nicht hinaus.

Der dreifache Torschütze der Saison fehlte vor allem mit seiner "Knipser"-Erfahrung, und der zweifache, Kenan Sahin, bemühte sich sofort nach Kräften, die Rolle des Sturmführers zu spielen. Nach einem 18-Meter-Freistoß von Marco Christ an den Pfosten nötigte Sahin den Unterhachinger Torwart Dariusz Kampa wenige Minuten später zu einer Glanzparade (17.).

Der abgefälschte Schuss hätte sich beinahe hinter den zurückeilenden Kampa ins Tor gesenkt. Zwei Minuten später wieder der Deutsch-Türke: Kampa umspielt, aber der Schieber aufs leere Tor war zu schwach (19.). Ebenso wie sein Kopfball-Aufsetzer (20.) kurz darauf. Als Christs Flachschuss knapp am Tor vorbeistrich (27.), war von Seiten der Gäste immer noch keine nennenswerte Offensivaktion zu sehen gewesen.

Bei so viel Sahin-Chancen wollte auch der lange unauffällige Kadah nicht nachstehen: Sein Kopfball landete aber auf dem Tornetz (35.). Ehe Sahin mit einem Volleyschuss erneut Kampa prüfte, der zur dritten Ecke für die Fortuna klärte (40.). Mehr machten die Fortuna mit dem überragenden Antreiber Ahmet Cebe allerdings nicht aus ihrer Überlegenheit, sodass die 10 454 Zuschauer zur Pause noch kein Tor gesehen hatten.

Dabei sollte es nicht bleiben - dachten sich angesichts der nach der Pause weiter drückenden Fortunen auch die Gäste. Der 18-m-Freistoß von Ricardo Villar, den er knapp über das Tor zirkelte, war Hachings erste Offensivaktion von Qualität (59.). Weil auf Seiten der Gastgeber der Offensivdrang immer mehr nachließ, reagierte Trainer Meier.

Christian Erwig kam für Sahin und wenig später der kurzfristig verpflichtete Bruno Custos für Kadah - der Ex-Hachinger nahm die rechte Mittelfeldseite ein, und Cebe rückte von dort in die Sturmspitze auf. Doch mit der Fortuna war nicht mehr viel los, stattdessen witterte Unterhaching Morgenluft. Bis Schiedsrichter Peter Gagelmann dem Hachinger Villar die zweite Gelbe Karte und damit Gelb-Rot zeigte (79.).

Unterhaching schien ohnehin vom Anpfiff an auf den einen Punkt aus zu sein und stellte die zarten Offensivbemühungen in Unterzahl endgültig ein. Doch Michael Melka musste in der Schlussminute noch eine Großtat vollbringen, als Tobias Schweinsteiger ganz allein auf ihn zulief und der Fortuna-Keeper glänzend abwehren konnte.