Fortuna lässt sich von Aue nicht runterziehen

Norbert Meier, der Trainer des Drittligisten, warnt davor, den Vorletzten zu unterschätzen.

Düsseldorf. "Wir kommen aus der Tiefe, wir kommen aus dem Schacht. Wir sind Wismut Aue, Sachsens Fußball-Macht". Dieser Schlachtruf wird Fußball-Drittligist Fortuna Düsseldorf am Samstag im Erzgebirg-Stadion von violett gekleideten Fans entgegen geschmettert.

Und auch, wenn der Gegner der Fortuna nicht mehr, wie zu DDR-Zeiten, Wismut, sondern Erzgebirge Aue heißt, ist an dem Spruch doch etwas Wahres dran. Denn die Auer kommen tatsächlich aus der Tiefe - aus der sportlichen.

Den vorletzten Platz nimmt der FC Erzgebirge derzeit in der dritten Liga ein. Doch das ist für die Fortuna, immerhin Tabellensiebter, kein Vorteil. Zumindest wenn man Trainer Norbert Meier glaubt: "Wir dürfen uns nicht vom Tabellenstand blenden lassen. Aue ist normalerweise eine der Mannschaften, die ganz oben mitspielen."

Oben mitspielen, dass will die Fortuna auch. Und damit das klappt, soll am Samstag ein Sieg her. Dafür mussten die Rot-Weißen am Freitag schon früh aufstehen: Um halb sieben traf sich die Mannschaft zum gemeinsamen Frühstück, dann ging es ab ins Erzgebirge.

Nicht mit dabei sein wird Johannes Walbaum, der sich im Spiel gegen Regensburg verletzt hatte. Auch die schon länger verletzten Palikuca, Heeren, und Kastrati sind laut Trainer Meier "kein Thema für dieses Wochenende".

Beschäftigen muss sich Meier aber mit der Frage, wer den rot-gesperrten Stephan Sieger ersetzt. Bewerber für diesen Job sind Claus Costa und der wiedergenesene Kapitän Andreas Lambertz.

Am Donnerstag wollte Meier sich noch nicht festlegen, wen er in die Startformation beruft. Auch der Einsatz von Stürmer Ranisav Jovanovic, der sich gegen Regensburg einen Pferdekuss am Oberschenkel zugezogen hatte, war am Donnerstag noch fraglich.

"Wir müssen in Aue sehr viel abrufen, um etwas Zählbares mitnehmen zu können." Und der Gegner wird nicht nur auf dem Rasen präsent sein. "Wer, wie ich, sechsmal in Aue war, weiß, dass es dort ein fanatisches Publikum gibt", sagt Trainer Norbert Meier, für den mit dem Spiel in Aue so etwas wie die "Wochen der Wahrheit" in der 3. Liga beginnen. Nach Aue spielt die Fortuna gegen Erfurt, Emden, BayernII und den VfB Stuttgart II.

"Und da ist kein Spiel dabei, von dem ich weiß, dass wir es gewinnen werden." Um so wichtiger wäre es, drei Punkte aus der erzgebirgischen Tabellentiefe mitzunehmen, damit die Fortuna selbst nach Höherem streben kann.