Fortuna läßt auch beim FSV Frankfurt die Punkte liegen
Auch nach dem dritten Ligaspiel muss Norbert Meier weiter auf den ersten Punktgewinn seiner Fortunen warten.
Frankfurt. Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz hatte es wenigstens noch kurz probiert, Ranisav Jovanovic bereits vor dem Abschlusstraining am Freitag abgewunken: keine Chance auf einen Einsatz für den Fußball-Zweitligisten am Samstagnachmittag beim FSV Frankfurt.
Ausgerechnet in dieser sportlich angespannten Situation fielen zwei Stammkräfte bei den Düsseldorfern aus. Am Ende konnten die Gäste im Stadion am Bornheimer Hang diese Schwächung nicht wegstecken, verloren mit 0:1 (0:1) und belegen immer noch sieglos in dieser Saison den vorletzten Tabellenplatz. Jegliches taktisches Vorhaben war nicht aufgegangen.
Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge hatte Trainer Norbert Meier die Start-Elf ohnehin ordentlich durcheinander gewürfelt: Als einziger Stürmer durfte Wellington ran, dahinter bekam Thiago Rockenbach erstmals seine Chance von Beginn an. Marco Christ traf dagegen der Bannstrahl seines bisher mit ihm unzufriedenen Trainers - der Mittelfeld-Regisseur musste auf der Bank Platz nehmen, während der gerade genesene Oliver Fink neben Sascha Dum und Patrick Zoundi auflief.
Zu viert bildeten sie Mittelfeld-Reihe hinter Wellington und vor "Sechser" Claus Costa - der eigentlich systemtreue Meier war offenbar über seinen Schatten gesprungen, hatte das geliebte 4-4-2 zwangsweise verlassen müssen.
Die Gastgeber vom "kleinen" Frankfurter Klub neben der Erstligist Eintracht hatten unter anderem Cidimar in ihren Reihen, der mit zwei Toren im März an gleicher Stelle das bittere 0:2 der Fortuna besiegelt hatte, und brachten das Selbstvertrauen von zwei Pflichtspielsiegen (Pokal, Meisterschaft) und einer unglücklichen Niederlage in Oberhausen mit. Entsprechend versuchte der FSV mit spielerischen Mitteln gefährliche Szenen zu produzieren.
So unterlief Christian Weber bei einer scharfen Hereingabe von Mike Wunderlich beinahe ein Eigentor (12.). Die Fortunen setzten den Kampf dagegen, machten mit viel Laufarbeit die Räume vor dem Strafraum eng, schienen sich in ungewohnter Formation aber erst finden zu müssen. So entstand die erste gute Szene im Angriff - Claus Costa köpfte vorbei - aus einem Zufall, Weber hatte den Ball eher ungezielt hereingebracht. Frankfurt war gefährlicher, so retteten Torwart Michael Ratajczak und Tiago gegen Cidimar, der mit der Hacke zum Erfolg kommen wollte (25.).
Acht Minuten später machte er es besser, köpfte nach einer Ecke ziemlich unbedrängt zum 1:0 für Frankfurt ins Tor (37.). Drei Minuten später zielte Mario Fillinger freistehend zu hoch - da hätte schon das zweite Gegentor gegen eine ziemlich durcheinander wirkende Fortuna fallen können (40.). Nach dem Wechsel gab es lange nichts, was die rund 3000 Fortuna-Fans unter den 5619 Zuschauern hätte erfreuen können.
Zwar waren auch die Frankfurter nicht frei von Nachlässigkeiten, machten diese aber mit spielerischer Leichtigkeit und ein wenig Glück wett. Letztlich blieb Meier kaum mehr anderes übrig als die jungen "Wilden" Marcel Gaus und Maximilian Beister für eine knappe halbe Stunde einzuwechseln. Die Fortunen gaben sich auch keineswegs geschlagen, allein es fehlten irgendwie die rechten Mittel. Und sie hatten auch noch Glück - von umstrittenen vermeintlichen Strafstoß-Szenen mal abgesehen.
So stand Sascha Mölders bei seinem Treffer nach einem desolaten Abwehrverhalten Tiagos nicht im Abseits - obwohl es das Schiedsrichtergespann so gesehen haben wollte (75.).
Allerdings hatte es der ansonsten diskussionswürdig pfeifende Schiedsrichter Frank Willenborg in der 81. Minute richtig gesehen, dass Torghelle vor seinem vermeintlichen Tor seinen Gegenspieler regelwidrig weggedrückt hatte. Am Ende wirkte alles Anrennen unbeholfen, die Mittel waren bescheiden - und am Ende erneut erfolglos.