Fortuna setzt auf Giannis Flanken

Der Grieche Gianniotas war einer der wenigen Spieler, die in Bielefeld bis zum Schluss dagegen gehalten haben.

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat in dieser Saison der 2. Fußball-Bundesliga in sieben Pflichtspielen sieben Tore erzielt. Bestimmt keine rekordverdächtige Ausbeute. Deshalb wurde der Bundesliga-Absteiger auch noch mal auf den letzten Drücker auf dem Transfermarkt aktiv, um in Aritistide Bancé (28) einen weiteren Stürmer zu verpflichten.

Das Manko liegt aber offensichtlichauch woanders. In den sieben Begegnungen kam die Mannschaft von Mike Büskens nur zu einem Treffer, der nach einer Flanke vom Flügel zustande gekommen ist. In Köln flankte Mathis Bolly von rechts, Stefan Reisinger scheiterte im ersten Versuch, Charly Benschop traf im Nachsetzen zum zwischenzeitlichen 1:0.

Zu selten gibt es bei Fortuna herausgespielte Aktionen, die in einer Vorlage von den Seiten münden. Die Zahl der Abnehmer für Flanken im Sturmzentrum ist bei Fortuna inzwischen auf sieben nominelle Mittelstürmer angewachsen. Doch wer ist für die Vorarbeit von außen zuständig? Mathis Bolly fällt mit seinen leidigen Muskelproblemen wohl noch bis Oktober aus und ist zudem auch viel zu anfällig sowie auch gehemmt, in den Spurt zu gehen.

Axel Bellinghausen ist ebenfalls verletzt, und es erscheint fraglich, ob er bis zum Sonntag nächster Woche gegen Dynamo Dresden (13.30 Uhr/Arena) bereits wieder auflaufen kann. Ben Halloran ist noch zu grün, obwohl er zuletzt in der zweiten Mannschaft gute Ansätze gezeigt hat.

Die Hoffnungen ruhen bei den Flügelläufen jetzt auf einem jungen Griechen, der in Bielefeld mehr als angedeutet hat, diesen auch gerecht werden zu können. So kann man den Treffer von Giannis Gianniotas (20) zum zwischenzeitlichen 2:1 auf der Alm sogar fast als Flanke werten. Denn der Freistoß flog von Freund und Feind unberührt kurz vor der Pause ins gegnerische Tor.

Der U 21-Nationalspieler aus Griechenland ist beweglich, schnell und trotz seiner jungen Jahre erstaunlich robust. Das hat er in seinem ersten Spiel über eine so lange Distanz (75 Minuten) auch nachweisen können, nachdem er bereits in Berlin nach seiner Einwechslung frischen Schwung ins Fortuna-Spiel gebracht hatte. „Es kann sein, dass Giannis irgendwann in der Saison einen Knick bekommt“, erläuterte Trainer Mike Büskens im Hinblick auf die Tatsache, dass Gianniotas im Juli ohne Pause von der U 20-WM in der Türkei direkt ins Mannschaftstraining der Fortuna im Trainingslager in Spiez eingestiegen sei.

Wie ehrgeizig der nur 1,73 Meter große Grieche ist, zeigten die Bilder nach dem Schlusspfiff und der 2:4-Niederlage in Bielefeld. Unfähig den Platz zu verlassen, auf dem er ein starkes Spiel gezeigt und sein erstes Pflichtspieltor in Deutschland erzielt hatte, verharrte er völlig enttäuscht. Die Fans feierten ihn verbunden mit der Hoffnung, dass er künftig die Flanken schlägt, die mindestens einer der sieben Stürmer verwerten kann.