Fortuna Düsseldorf Fortuna setzt erstes Heimspiel in den Sand
Düsseldorf. Die Fortuna hat das erste Heimspiel in der zweiten Fußball-Bundesliga in den Sand gesetzt. Vor 30.614 Zuschauern verlor das Team von Frank Kramer nach starkem Beginn und früher Führung gegen den Bundesliga-Absteiger SC Paderborn auf unerklärliche Art und Weise den Faden - und das Spiel mit 1:2. Den effektiven Gästen genügten starke 30 Minuten nach dem Seitenwechsel, um alle drei Punkte aus der Arena zu entführen.
Die späte Schlussoffensive der weiterhin sieglosen Kramer-Elf blieb erfolglos.
Die Saison-Heimpremiere hätte aus Sicht der Gastgeber dabei nicht besser beginnen können. Schon der erste Angriff führte zum 1:0 für die im Vergleich zur Vorwoche personell unveränderte Fortuna. Nach einem geblockten Schuss fassten die Gastgeber konsequent nach. Didier Ya Konan legte am linken Flügel ab auf den durchstartenden Lukas Schmitz, dessen flach herein gegebenen Flankenball Mathis Bolly mit der Innenseite des rechten Fußes aus drei Metern zur Führung über die Torlinie drückte (2.). Damit war der Schulterschluss zwischen den Fortuna-Anhängern unter den knapp 30.000 Zuschauern und der neu formierten Elf des ebenfalls neuen Trainers Frank Kramer blitzschnell hergestellt. Angefeuert vom eigenen Anhang waren die Gastgeber auch im Anschluss um schnelles und geradliniges Spiel bemüht.
Dabei tat sich vor allem Fortunas linke Seite positiv hervor, auf der Verteidiger Lukas Schmitz zu Beginn sogar noch mehr Betrieb machte als der gewohnt umtriebige Sercan Sararer. Schmitz war es auch, der nach acht Minuten am zweiten Fortuna-Tor schnupperte. Nach einer Eckenvariante kam der Abwehrspieler an der Strafraumkante in zentraler Position frei zum Schuss. Doch seine Direktabnahme wurde geblockt. Wie schon eine Woche zuvor in Berlin zeigte die Kramer-Elf bei allen guten Ansätzen auch noch Schwächen. Dass der Coach bereits nach 15 Minuten Julian Schauerte zum Warmlaufen hinter das von Michael Rensing gehütete Tor schickte, hatte seinen Grund. Die Gäste aus Paderborn hatten schnell erkannt, dass Fortunas Jungspund auf der rechten Abwehrseite, Kevin Akpoguma auch bei seinem zweiten Startelfeinsatz noch mit einer gehörigen Portion Nervosität zu kämpfen hatte. So blieb Paderborn nicht nur bei Mahir Sagliks Freistoß (6.), sondern auch bei Angriffen über Daniel Brückner und Idir Ouali sporadisch gefährlich.
Die qualitativ besseren Torchancen besaß aber weiterhin die Fortuna, auch wenn ihr Spiel ab Mitte des ersten Abschnitts an Kontur verlor. Geriet Michael Liendls Steilpass auf Joel Pohjanpalo noch einen Tick zu lang (16.), so stimmte das Timing kurze Zeit später. Diesmal war Diedier Ya Konan Adressat eines feinen Passes des österreichischen Spielmachers. Doch der Heber des ivorischen Nationalstürmers landete knapp rechts neben dem Paderborner Tor (28.). Was sich die Heimelf vor der Pause akribisch erarbeitete, stieß sie nach dem Seitenwechsel zu schnell um.
Der Pausentee war den Gästen aus Ostwestfalen offenbar besser bekommen, denn sie kamen wesentlich wacher und zielstrebiger aus der Kabine. Michael Rensing bewahrte sich und seine Vorderleute mit einer Fussabwehr gegen den in einem Konter frei gespielten Nick Proschwitz zunächst vor dem Ausgleich (48.). Kurze Zeit später war aber auch Fortunas Nummer eins machtlos, als wiederum Proschwitz eine Flanke von rechts mühelos mit seinem rechten Fuß zum 1:1 verwertete (51.). Bei der Fortuna häuften sich nun die Fehler. So provozierte Lukas Schmitz einen überflüssigen Paderborner Eckball, in dessen Folge Rensing einen Kopfball von Proschwitz entschärfen musste.
Erst nach einer Stunde gab auch die Fortuna wieder ein Lebenszeichen von sich. Nach einer herrlichen Ballmitnahme stand Mathis Bolly plötzlich frei vor SCP-Keeper Lukas Kruse, brachte den Ball aber nicht an ihm vorbei. Es war zugleich die letzte Aktion des Sprinters, der für Axel Bellinghausen Platz machen musste. Mit der Hereinnahme des kampfstarken Publikumslieblings wollte Frank Kramer ein Zeichen setzen. Doch die Wirkung verpuffte schnell. Den Zuschauern, die Bellinghausens Einwechslung lautstark begleiteten, stockte wenige Minuten später der Atem, als ausgerechnet der Ex-Fortune Marcel Ndjeng ein Solo durch die zu passive Fortuna-Deckung zum 1:2 abschloss (68.). Die Mannen um Kapitän Karim Haggui brauchten etwas Zeit, um den Schock aus den Trikots zu schütteln, zeigten dann aber wie schon in Berlin, dass es um ihre Moral gut bestellt ist. Die Fortuna erhöhte in der Schlussphase noch einmal die Schlagzahl und kam dem Ausgleich nahe. Doch weder Didier Ya Konan auf Pass von Sararer (81.) noch Julian Koch, dessen Kopfball kurz vor der Torlinie mit dem Fuß abgewehrt wurde (84.), brachten den Ball im Tor unter. Die letzte Chance des Spiels hatte der agile Sararer, dessen Volleyschuss von Kruse aktionsschnell entschärft wurde (88.).