Fortuna macht Appetit auf mehr
Obwohl in Berlin nicht alles funktioniert hat, ist eine Entwicklung deutlich zu sehen.
Düsseldorf. Trainer und Spieler haben nicht darüber nachgedacht, was die Folge gewesen wäre, wenn das verdiente Tor zum 1:1 für Fortuna in Berlin zwei Minuten vor Schluss nicht gefallen wäre. „Wir haben nie aufgegeben und sind auch jetzt schon eine Mannschaft, die immer an den Erfolg glaubt“, sagte Julian Koch. Doch nicht nur Kampfgeist und die Mentalität haben gestimmt. Es gibt noch mehr positive Ansätze:
Es hat beeindruckt, dass die Fortuna in den meisten Situationen eine spielerische Lösung suchte. Lange Bälle nach vorne gab es zwar auch, aber vor allem, wenn der Ball flach und schnell gespielt wurde, gab es konstruktive Angriffe und auffallend wenige Fehlpässe.
Michael Rensing hielt seine Mannschaft im zweiten Durchgang in mindestens zwei Szenen im Spiel. Seine Ruhe in dieser Phase hat der Mannschaft gutgetan.
Wenn man von den leichten Problemen Kevin Akpogumas absieht, stand die Defensive so lange gut, bis die Mannschaft das Risiko in der Schlussphase vergrößerte. Obwohl nur ein richtiger „Sechser“ in Julian Koch — neben Michael Rensing der stärkste Fortune — auf dem Platz stand, klappte hier die Abstimmung recht gut. Auch das gute Verständnis zwischen Christian Strohdiek und Karim Haggui fiel auf.
Sercan Sararer hat etwas Zeit benötigt, um sich an die raue Berliner Luft zu gewöhnen. Dann aber gab der Ex-Fürther Kostproben seines Könnens zum Besten. Erst als Individualist mit feinen Aktionen am Ball, dann auch im Dienste der Mannschaft.
Drei große Chancen hatte er zuvor ausgelassen, dann war Didier Ya Konan doch noch zur Stelle, als er gebraucht wurde. Je früher ein Torjäger in der Saison trifft, umso erfolgreicher ist er. Von ihm ist noch mehr zu erhoffen, wenn er mal richtig fit ist.
Wie sehr die Mannschaft bereits zusammengewachsen ist, zeigte auch der Torjubel nach dem Ausgleich, als alles aufsprang und jubelte. Dass Oliver Fink nur auf der Tribüne saß, bringt keine Unruhe in den Kader der Fortuna. Der verdiente Mittelfeldspieler war neben Tugrul Erat und Marcel Sobottka nicht für den Kader nominiert worden. „Er hat auch zweieinhalb Wochen in der Vorbereitung nicht voll trainieren können“, sagte Trainer Frank Kramer. Auch Axel Bellinghausen und Adam Bodzek saßen auf der Bank und kamen nicht zum Einsatz.
Begonnen hatte alle mit einer schönen Choreographie. Von der ersten bis zur letzten Minute standen die Fans hinter ihrer Mannschaft. Das lag vor allem an der Einstellung der Spieler, die den Funken in die Fortuna-Kurve überspringen ließen.