Frank Kramer: „Ich werde die Stimmung genießen“

Trainer Frank Kramer ist gespannt, wie sein Team im Liga-Alltag auftreten wird.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Die Vorfreude ist Frank Kramer ins Gesicht geschrieben. Fünf Wochen harte Vorbereitung sind vorbei, am Sonntag steht endlich der „Ernstfall“ in Berlin an. Der Trainer von Fortuna Düsseldorf fühlt das Kribbeln, wenn er bereits an Berlin, Alte Försterei und 15.30 Uhr denkt. „Besonders werde ich die Stimmung und die prächtige Atmosphäre genießen“, sagte der 43 Jahre alte Fußballlehrer. „Aber ich bin auch gespannt auf die Mannschaft, und ob sie zeigt, was wir uns in der ganzen Zeit zuvor erarbeitet haben.“

Die Antwort auf die Frage, wie sich die Mannschaft in Berlin in kritischen Situationen verhält, wird auch ein Fingerzeig auf den Verlauf der Saison sein. Kämpfen die Fortunen tatsächlich um jeden Meter? Können die taktischen Vorgaben bereits erfolgreich umgesetzt werden? Und übernehmen die neuen Spieler die Rollen, die ihnen Manager und Trainer zugedacht haben?

Rachid Azzouzi, Manager der Fortuna, der gemeinsam mit Ersatzspielern und Trainern auf der Bank Platz nehmen wird

Es ist schwer zu beurteilen, was die Fortuna zum Start abrufen kann. Noch können die Spieler nicht auf 100 Prozent Leistungsvermögen sein. Und das gilt dann auch für das Teamgefüge. Aber der Trainer glaubt schon, dass ein gewisser Rhythmus erkennbar sei. „Wir spielen bei einem Mitfavoriten. Allein das wird meine Spieler schon heiß machen“, sagte Fortunas Trainer, dem noch zwei Trainingseinheiten Zeit blieb, um sich endgültig auf eine Mannschaftsaufstellung festzulegen. Doch große Überraschungen werden nicht erwartet. Torwart und Viererkette sollten gesetzt sein, neben Julian Koch könnte der zweite Sechser außer Michael Liendl, Christian Gartner auch Oliver Fink sein. Und ob Mathis Bolly von Anfang an spielt, ließ Kramer ebenso noch offen. „Aber er wirkt stabil und ist natürlich auch ein Kandidat für die Startaufstellung.“

Das System will Kramer gegenüber den Testspielen nicht verändern. Das heißt, Fortuna wird in Berlin mit einem 4-4—2-System antreten. „Aber auch das kann sehr variabel gespielt werden“, meinte Fortunas Cheftrainer. Zum Beispiel könnte Joel Pohjanpalo aus dem unmittelbaren Sturmzentrum auch auf die Flügel ausweichen, oder die „Sechs“ in der etwas offensiveren Rolle zur „Acht“ mutieren. Tempospiel bleibt jedenfalls die Devise, daran wird sich auch durch diverse Aufstellungs-Optionen nichts verändern.

„Berlin wird zum Gradmesser, und wir werden alles abliefern, was wir im Tank haben.“ Und nicht nur das: „Wir versuchen alles, um den Platz als Sieger zu verlassen“, meinte Kramer. „Man muss Herz auf dem Platz sehen.“

Sorgen wegen der drei Gegentore im letzten ernsthaften Test gegen Ipswich Town am Freitag vergangener Woche macht sich der Trainer nicht. „In diesen Szenen haben die Abstimmung und die Kompaktheit gefehlt“, sagt Kramer, der hofft, seine Spieler erkennen es, wenn es nicht rund läuft, und legen für die Mannschaft noch eine Schippe drauf.

Wir dürfen nicht den Fehler machen und erwarten, dass es von Anfang an perfekt läuft“, erklärte Manager Rachid Azzouzi, der das Spiel von der Bank und damit aus der gleichen Perspektive wie der Trainer sehen möchte. „Alles muss sich finden, aber auch am ersten Spieltag werden Punkte vergeben.“ Oberstes Ziel sei für ihn als Einheit aufzutreten und alle Fortunen wieder „auf unsere Seite zu ziehen.“

In Berlin werden die verletzten Sergio Pinto, Christopher Avevor, Tim Wiesner, Fabian Holthaus und Emmanuel Iyoha nicht zur Verfügung stehen. Aber es müssen wohl auch Marcel Sobottka, Julian Schauerte und Tugrul Erat auf der Tribüne sitzen.