Fortuna-Trainer Oliver Reck: Wir brauchen unsere Fans

Fortunas Trainer wünscht sich, dass sein Team im letzten Spiel des Jahres den Funken aufs Publikum überspringen lässt.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Über mangelnde Unterstützung der Fans können sich die Spieler von Fortuna Düsseldorf nun wirklich nicht beschweren — obwohl sie bislang erst zwei Spiele vor heimischem Publikum gewinnen konnten.

Und das tun sie auch nicht. „Die Fans bitte ich um Unterstützung. Dass sie unser Faustpfand sind, um uns beim Aufstehen nach der unglücklichen Niederlage in Braunschweig zu unterstützen“, sagt Oliver Reck vor dem Spiel gegen Union Berlin (Freitag, 18.30 Uhr/Arena). „Unsere Anhänger waren selbst in schwierigen Situationen immer für uns da. Diese tolle Unterstützung wünsche ich mir auch diesmal.“

Allerdings weiß Fortunas Trainer auch, dass seine Mannschaft dafür in Vorleistung gehen muss. Um zu zeigen, dass sie alles an Kampfgeist und Leidenschaft in die Waagschale wirft. „Diese Vorleistung werden wir bringen. Wir sind in der Bringschuld. Eine großartige Stimmung auf den Rängen muss immer von uns ausgehen.“

Denn leicht wird die Aufgabe gegen die Berliner keineswegs. Einerseits befindet sich Union nach vier Spielen ohne Niederlage auf der Überholspur (“ siehe „Der Gegner“). Andererseits fehlen der Fortuna mittlerweile acht (Stamm-)Spieler. Darunter sind zwei, die in Braunschweig noch gemeinsam im Mittelfeld-Zentrum agierten: Sergio Pinto hatte sich die fünfte Gelbe Karte abgeholt, Christopher Avevor fällt mit einer Muskelverletzung aus.

Über die Spieler, die für die beiden „Sechser“ einspringen, wollte sich Oliver Reck nicht auslassen. Aber eigentlich kommen durch die augenblicklich angespannte Personallage nur Christian Gartner und Adam Bodzek infrage. Dafür wird Axel Bellinghausen wieder (für Bodzek) auf die Position des linken Verteidigers rücken. Es sei denn, Fortunas Trainer möchte für eine erneute Überraschung sorgen und Michael Liendl auf die Sechs zurückbeordern. Dem würde aber entgegensprechen, dass der Österreicher nicht gerade zu den zweikampfstärksten Spielern zählt. Und die Berliner als besonders robust gelten.

„Jetzt zahlt es sich aus, dass wir im Laufe der Saison immer mal wieder etwas ausprobiert haben und nun auf solche Situationen vorbereitet sind“, erklärt Fortunas Trainer, der als mögliche weitere Kandidaten weder den immer noch verletzten Andreas Lambertz, Langzeitausfall Heinrich Schmidtgal noch Rekonvaleszent Oliver Fink aufbieten will und kann.

Die nach dem Braunschweig-Spiel laut gewordene Kritik an seiner Personalpolitik interessiert Oliver Reck indes nicht. „Ich setze großes Vertrauen in meine Spieler. Wichtig ist bei Fortuna ohnehin nur das Kollektiv und nicht die Befindlichkeit eines einzelnen Spielers“, sagte der Cheftrainer und ging nicht weiter auf die Frage ein, warum er Toptorjäger Charly Benschop gegen die Eintracht nicht von Beginn an spielen ließ. „Wichtig ist, dass wir in Schlagdistanz zu den anderen Spitzenclubs bleiben“, sagte Reck, der davon ausgeht, dass sich sein Team durch einen Dreier Mut für die Restrunde nach der Winterpause einflössen kann. Dafür müsse es aber noch einmal alle Kräfte mobilisieren.

Gegen Berlin wolle seine Truppe die Gelegenheit nutzen, sich mit einer guten Leistung und einem Erfolg in die Winterpause zu verabschieden. „Es geht auch nicht darum, ob ich mit dem zurückliegenden Jahr zufrieden bin, sondern darum, dass wir als Mannschaft noch enger zusammenrücken, um unsere Ziele zu erreichen.“

Ein Spieler, der langsam wieder an alte Form oder zumindest an altbekannte Torgefährlichkeit anknüpft, ist Ben Halloran. In den drei jüngsten Spielen war er an jeweils einem Treffer maßgeblich beteiligt. „Obwohl wir am Dienstag in Braunschweig verloren haben, spricht vieles dafür, dass wir gegen Berlin mit breiter Brust auftreten können“, sagt der Australier, der seinen Platz in der Startelf sicher haben sollte. Das müsste auch für Charly Benschop gelten. Denn auf die Torgefährlichkeit des Niederländers mit zehn Ligatreffern kann man eigentlich nicht verzichten.