Fortuna und die Österreicher

Drei Spieler aus dem Nachbarland stehen beim Zweitligisten unter Vertrag. Auch der Meistertrainer 1933 war ein „Ösi“.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. „Tu felix Austria“. Das glückliche Österreich findet in der 2. Fußball-Bundesliga seine Renaissance. Zumindest seit dem vergangenen Freitag und dem 2:1-Erfolg von Fortuna Düsseldorf in Paderborn. Drei Österreicher standen in der Startaufstellung des Siegers, ein „halber“ saß zudem noch auf der Tribüne und fieberte mit.

Christian Gartner war der erste Österreicher, der in dieser Saison von der Fortuna verpflichtet wurde, Erwin Hoffer folgte und Michael Liendl steht seit Ende der Winterpause unter Vertrag. Viel Erfahrung mit Österreichern haben die Düsseldorfer eigentlich gar nicht. Josef „Pepi“ Hickersberger hat für Fortuna in den 70er Jahren gespielt (1976-78) und war hier kurz Trainer (Dezember 1990 bis August 1991). Davor gab aber es noch Heinz Körner, der immerhin 1933 mit der Fortuna Meister wurde und nach dem Krieg sogar noch einmal für den Verein tätig war (1951-53). Zudem versuchte es auch der Österreicher Ernst Melchior im Jahr 1967 mit mäßigem Erfolg als Cheftrainer. Das war bei Martin Harnik anders. Als gebürtiger Hamburger mit österreichischem Pass kam er in der Spielzeit 2009-’10 in 30 Spielen immerhin auf 13 Tore. So oft durfte Robert Almer als Torhüter nicht auflaufen (zwei Ligaspiele), obwohl er von 2011 bis 2013 bei Fortuna unter Vertrag stand.

Der „halbe Österreicher“, Fortunas neuer Sportvorstand Helmut Schulte, der das Jahr 2013 als Sportdirektor bei Rapid Wien gearbeitet hat, lotste Michael Liendl als einzigen Winterzugang in diesem Jahr zur Fortuna und hatte dabei offensichtlich ein gutes Händchen. Der Linksfuß, der aus Wolfsberg zur Fortuna kam, hat nach einer gewissen Anlaufphase frischen Wind in seine neue Mannschaft gebracht. Und er hat profitiert von der Tatsache, dass bereits zwei Österreicher bei seiner ersten Station im Ausland beim neuen Verein unter Vertrag standen. „Dass zwei Landsmänner hier sind, hat mir den Anschluss sicherlich erleichtert“, sagte der 28-Jährige. „Ich habe aber eigentlich zu allen Mitspielern ein gutes Verhältnis.“ Dass Liendl auf dem Platz eher seine Landsleute anspielt, sei völlig abwegig. „Im Spiel ist das völlig egal. Allerdings freuen wir uns, wenn wir alle drei gemeinsam spielen dürfen.“

Das war in vier Spielen bisher der Fall. In Frankfurt reichte es zu einem Punkt (0:0), in Fürth beim 1:4 gab es nur einen 15-minütigen gemeinsamen Auftritt, gegen Ingolstadt (0:0) waren es schon 49 Minuten und in Paderborn (2:1) immerhin 80 Minuten mit den drei österreichischen Musketieren. Es könnte ein Erfolgsmodell für die Zukunft sein.