Fortuna verliert bei Union Berlin mit 0:1
Am zweiten Spieltag der zweiten Fußball-Bundesliga trat die Fortuna aus Düsseldorf beim Mitaufsteiger Union Berlin an.
Berlin. Nach dem fulminanten Auftakt gegen Paderborn (3:0) musste die Elf von Trainer Norbert Meier vor 16 000 Zuschauern an der Alten Försterei mit 0:1 die erste Saisonniederlage hinnehmen. Das Siegtor für die Gastgeber schoss in der 77. Minute der Ex-Düsseldorfer Kenan Sahin.
Die Stimmung im Stadion an der Alten Försterei war schon eine halbe Stunde vor dem Anpfiff prächtig. Die Berliner Fans waren bei herrlichem Sommerwetter heiß auf das erste Heimspiel. Schließlich ist das Stadion durch die ehrenamtliche Arbeit etlicher Union-Fans in ein echtes Stehplatz-Schmuckkästchen verwandelt worden, das beste Fußballstimmung garantiert.
Aber auch gut 1800 Düsseldorfer Anhänger traten den Weg aus der Landes- in die Bundeshauptstadt an. Sie stellten beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung fest, dass Fortuna-Trainer Norbert Meier seine Mannschaft gegenüber dem 3:0 Auftaktsieg gegen Paderborn auf zwei Positionen verändert hatte: Andreas Lambertz rückte für Olivier Caillas ins Mittelfeld und im Tor ersetzte Michael Ratajczak, wie schon in der zweiten Hälfte gegen Paderborn, den verletzten Michael Melka.
Die Unioner legten gleich mit einem Sturmlauf los. Anderson, Lambertz und Michael Ratajczak mussten in den ersten Minuten gleich dreimal im Strafraum dazwischen gehen, um ein mögliches Gegentor zu verhindern.
Doch die Fortuna ließ sich nicht beeindrucken. Ranisav Jovanovic (5.) und Oliver Fink (8.) prüften ihrerseits den Berliner Schlussmann Jan Glinker.
Richtig brenzlig wurde esfür die Fortuna in der 18. Minute, als John Lairo Mosquera aus zwölf Metern abzog und Anderson sich gerade noch in den Schuss werfen konnte. Sonst hätte es wohl 1:0 für die Hausherren gestanden.
Glück hatte die Fortuna auch, als Mosquera Ratajczak mit einem Kopfball prüfte. Dem Fortuna-Torhüter rutschte der wuchtige Ball durch die Arme, er konnte sich aber auf die Kugel werfen, ehe sie über die Torlinie kullerte. Obwohl tausende Berliner "Tor" schrien, ging es mit Abschlag für Düsseldorf weiter.
In der 45. Minute stürmte plötzlich Andreas Lambertz alleine auf Union-Keeper Glinker zu, wurde aber im letzten Moment von der Berliner Defensive am Torschuss gehindert.
Die ersten 45 Minuten gehörten den von ihren frenetischen Fans nach vorne getriebenen Gastgebern. Der 1. FC Union legte nach Wiederanpfiff aber gleich wieder los und hatte durch einen Schuss von Marco Gebhardt (47.) die erste Chance in Hälfte zwei. Kurz später behinderten sich Mosquera und Benyamina gegenseitig beim Kopfball (53.). Beide standen am Fünfmeterraum völlig frei.
Fortuna war in diesen Minuten nur zu zehnt auf dem Feld, da Christ behandelt werden musste. Für den Düsseldorfer Mittelfeldmotor ging es mit Verdacht auf eine Innenbandverletzung nicht mehr weiter. Für ihn kam Caillas auf links, Lambertz rückte hinter die Spitzen.
Für Caillas sollte es kein angenehmer Einsatz werden. Die Union-Fans pfiffen ihn konsequent aus. Caillas waren nach dem Drittliga-Spiel in der vergangenen Saison von Berlins Younga Mouhani rassistische Äußerungen vorgeworfen worden. Doch der Flügelflitzer ließ sich nicht beeinflussen, hatte kurz nach seiner Einwechslung die erste Gelegenheit für die Düsseldorfer. Bulykin hatte ihn schön in Szene gesetzt (58.).
Die Gastgeber mussten nach rund einer Stunde dem bis dahin hohen Tempo Tribut zollen und ließen der Fortuna mehr Raum. Union-Trainer Uwe Neuhaus reagierte und brachte im Ex-Düsseldorfer Kenan Sahin eine frische Offensivkraft. Jetzt hatten auch die Fortuna-Fans ihren Buh-Mann auf dem Platz.
Dort ging es Mit Andreas Lambertz weiter, der sich auf rechts gegen zwei Berliner durchsetzte und Jovanovic bediente, doch der Stürmer brauchte zu lange, um den Ball zu verarbeiten. Die nächste Großchance für die Fortuna in der 75. Minute: Jovanovic ging links durch, traf aber nur das Außennetz.
Nur zwei Minuten später zappelte der Ball dann im Netz, allerdings auf der anderen Seite. Ausgerechnet Kenan Sahin hatte abgezogen und der von Stephan Sieger abgefälschte Schuss senkte sich hinter dem machtlosen Ratajczak ins Düsseldorfer Tor. Jetzt war die Alte Försterei endgültig ein Hexenkessel.
Trainer Norbert Meier brachte kurz vor Schluss (82.) noch Axel Lawarée für Bulykin, doch Chancen hatten nur noch die Berliner. Die Fortuna erholte sich von dem Gegentreffer nicht mehr und trat mit der ersten Saisonniederlage im Gepäck die Heimreise an.