Fortuna gegen Gladbach Stöger: Ich spiele jetzt eine andere Rolle

Düsseldorf · Auch im Derby gegen Gladbach soll Stöger der Lenker sein, der von hinten das Spiel der Fortuna aufbaut. Der Österreicher will nicht nur den Klassenerhalt, sondern im Juni zur Europameisterschaft.

 Fortune Kevin Stöger (rechts) läuft seinem Wolfsburger Gegenspieler davon.

Fortune Kevin Stöger (rechts) läuft seinem Wolfsburger Gegenspieler davon.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Selten haben die Düsseldorfer Fans die Rückkehr eines Fortunaspielers nach dessen Verletzung so sehr herbeigesehnt wie die von Kevin Stöger in den zurückliegenden Monaten. Jetzt ist der Österreicher zurück auf dem Rasen, war laut Trainer Uwe Rösler bisher aber erst bei 80 Prozent seines Leistungsvermögens. Dabei hatte „Stögi“, wie er von seinen Teamkameraden gerufen wird, im Bundesligaspiel gegen Frankfurt (1:1) und vor allem im Pokal in Kaiserslautern (5:2) mehr als nur angedeutet, dass es mit ihm für die abstiegsbedrohte Fortuna aufwärts geht. „Jede Minute, jedes Spiel tut mir jetzt gut“, sagt Stöger selbst. „Ich bin gut drauf, und ich freue mich auf die Spiele, obwohl die englische Woche anstrengend war.“ Der normale Rhythmus mit Training und einem Spiel pro Woche werde helfen, schnell wieder an 100 Prozent heranzukommen. „Ich glaube nicht, dass jetzt ein Formtief kommen wird, weil ich etwa zu viel gemacht habe.“

Dass ihn die Erwartungen erdrücken, weist der 26-Jährige weit von sich: „Niemand macht mir Druck, allerdings ist es schön zu hören, dass die Fans so große Hoffnungen in mich setzen“, sagt Stöger, dem es die Mannschaft sehr leicht gemacht habe. „Wenn ich die alte Form erreiche, weiß ich, dass ich der Mannschaft helfen werde.“ Definitiv muss die Fortuna an der offensiven Klasse arbeiten, nach 21 Spielen hat sie gerade mal 20 Tore geschossen. Zudem „kann man gegen jeden Gegner in der Liga ein Tor kassieren“, sagt der Österreicher, der selbst aber noch gar nicht so sehr in die Offensivaktionen eingebunden ist — trotzdem gelang ihm im Pokal ein Kopfballtor.

Teamwork mit Valon Berisha soll Fortuna spielerisch bereichern

„Ich habe unter dem neuen Trainer eine andere Rolle erhalten, als ich sie im vergangenen Jahr gespielt habe“, erklärt Stöger. „Ich spiele etwas weiter hinten und soll das Spiel lenken.“ Eine ähnliche spielerische Klasse hat Valon Berisha, der auch künftig offensiver agieren wird. Mit ihm versteht sich Stöger sehr gut, nicht nur weil Berisha lange in Salzburg gespielt hat. „Ich bin froh, dass ich so einen Mitspieler dazu bekommen habe. Wir reden viel zusammen.“

Auch über das anstehende Derby am Samstag (18.30 Uhr) gegen Mönchengladbach wurde beratschlagt. „Wir müssen da die richtige Mischung finden und nicht nur die Emotionalität in den Vordergrund stellen“, sagt der Österreicher, der sich gerne mit einer guten Leistung für die Nationalmannschaft empfehlen möchte. Denn wenn er gut spielt, ist nicht nur die Chance auf den Klassenerhalt größer, sondern auch seine persönliche, bei der EM 2020 dabei zu sein. Bisher hat er aber nichts von einer möglichen Berufung gehört.

Ein Bekenntnis, über die Saison hinaus bei der Fortuna zu bleiben, gibt Stöger nicht ab. „In den letzten Wochen war die Erlangung der Fitness für mich Thema Nummer ein“, sagt er. „Es wird sicherlich bald Gespräche mit dem Verein gebe. Man muss abwarten, was dabei herauskommt.“