Fußball-Bundesliga Fortuna geht offensiv und mutig ins Derby
Düsseldorf · Das Team von Uwe Rösler trifft auf die Borussia aus Mönchengladbach — und möchte das Top-Team ärgern.
Seit rund zwei Wochen ist Uwe Rösler Cheftrainer von Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf. Welche Bedeutung das Spiel am kommenden Samstag (18.30 Uhr, Arena) — auch und insbesondere — für die Fans des Tabellen-16. hat, ist dem 51-Jährigen jedoch absolut bewusst. „Ja, ich bin in den vergangenen Tagen darauf aufmerksam gemacht worden“, sagt Rösler mit ironischem Unterton. Denn selbstverständlich weiß der Fußballlehrer vor dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach um Brisanz und Wichtigkeit. Für seine Mannschaft geht es aber vor allem mit Blick auf die Tabelle um wichtige Punkte. „Wir gehen da offensiv rein. Das ist unsere Einstellung. Wir müssen das Streichholz anmachen, dann können die Fans explodieren. Ergreifen wir die Initiative, kommt die Unterstützung“, sagt der Fortuna-Trainer auf die zu erwartende Atmosphäre angesprochen. Ganz nach dem Motto eines seiner Vorgänger. „Der Funke muss vom Platz auf die Ränge überspringen. Und nicht umgekehrt“, hatte Norbert Meier einst erklärt.
Um im Abstiegskampf die eigene Position schnell zu verbessern, hofft Rösler darauf, auch mal gegen einen der „Großen“ ein Ausrufezeichen setzen zu können. Am besten jetzt im Flutlichtspiel gegen die auf Champions-League-Kurs befindlichen Gladbacher. Die Borussia vom Niederrhein ist in der jüngeren Vergangenheit jedenfalls ein gern gesehener Gast in Düsseldorf. Seit sechs Bundesliga-Heimspielen hat die Fortuna gegen die Mannschaft von Trainer Marco Rose nicht mehr verloren. Ein kleiner Vorteil könnte zudem sein, dass der Gladbacher Top-Scorer Alassane Plea (13 Torbeteiligungen) aufgrund des ausgefallenen Spiels am vergangenen Sonntag gegen Köln nun gegen die Fortuna seine Gelb-Rot-Sperre absitzen muss.
Sperre ist auch das richtige Stichwort bei den Düsseldorfern. Innenverteidiger André Hoffmann fehlt aufgrund seiner fünften Gelben Karte, für ihn dürfte Mathias Jørgensen, genannt Zanka, an die Seite von Kaan Ayhan rücken. Der türkische Nationalspieler, der sich beim 1:1 gegen Wolfsburg verletzt hatte, steht ebenso zur Verfügung wie Nana Ampomah.
Sechs Siege bis Saisonende? Trainer Rösler relativert Rechnung
Bei seinem Amtsantritt sprach Rösler von sechs Siegen, die die Fortuna benötige, um am Saisonende die Klasse zu halten. Am Donnerstagmittag erklärte der Übungsleiter, dass diese Rechnung nicht mehr so ganz aktuell sei: „Die Situation hat sich verändert. Inzwischen kann das auch anders sein und am Ende sind keine sechs Siege vonnöten. Wir müssen jedenfalls jeden Punkt mitnehmen.“
Beim Blick auf die Aufgaben nach dem Derby fällt auf: Bis Ende März trifft die Fortuna ausnahmslos auf Mannschaften, die aktuell nicht zu den Top-Sechs der Liga zählen. Freiburg, Hertha BSC, Mainz, Paderborn und Köln heißen die folgenden Gegner. In dieser Phase sollte unbedingt das gelingen, was zuletzt in Wolfsburg und im Heimspiel gegen Frankfurt nicht funktionierte — nach einem guten Auftritt alle drei Zähler in den Händen halten.
Doch so weit schauen Rösler und seine Profis nicht nach vorne. Der Fokus liegt voll und ganz auf Mönchengladbach, das aufgrund der Absage durch Sturmtief „Sabine“ möglicherweise etwas aus dem Rhythmus gekommen ist. „Für mich als Spieler war dieser Spielrhythmus immer sehr wichtig“, sagt Rösler. „Wie das bei den Gladbachern ist, kann ich nicht beurteilen.“ Am Samstagabend gegen 20.20 Uhr werden es alle wissen.