Fortunen spielen auf Bewährung

Nach den beiden nächsten Spielen fällt die Entscheidung, welche Spieler bleiben dürfen. Der Etat beläuft sich in der kommenden Saison wieder auf 2,2 Millionen Euro.

Düsseldorf. Weil der Etat für die Regionalliga-Fußballer der Fortuna in der kommenden Saison mit 2,2 Millionen Euro gleich bleibt, ist Kreativität bei den personellen Entscheidungen gefragt. Sport-Geschäftsführer Wolf Werner arbeitet bereits seit seinem Amtsantritt mit Trainer Uwe Weidemann an den personellen Planungen. "Nach den nächsten beiden Spielen werden wir mit den Spielern sprechen und Entscheidungen fällen", sagt Weidemann, "alle haben also jetzt noch zwei Chancen, sich zu empfehlen."

TORWART

Michael Melka ist Werners erste Verpflichtung, die eine neue Nummer eins werden könnte. Kenneth Kronholm hat seine Zukunft bei der Fortuna in einer Disko nach dem 0:2 gegen Hertha II aufs Spiel gesetzt und würde sich mit der Position als Ersatztorwart begnügen müssen - wenn er überhaupt bleibt. Patrick Deuß will kürzer treten und dürfte abwechselnd mit Patrick Nettekoven im Oberliga-Team zum Einsatz kommen.

ABWEHR

In der Abwehr wird es kaum größere Veränderungen geben. Hamza Cakir und Robert Palikuca haben Verträge bis 2008 unterzeichnet. Dazu kommt jetzt Fabian Hergesell (Leverkusen II). Oliver Barth hat gegenüber der WZ signalisiert, dass er bleiben will. Verletzungen haben sein vor einem Jahr geäußertes Ziel, kurzfristig in die 2. Liga zu wollen, etwas relativiert. Allerdings gibt es auch Gerüchte, dass Zweitligist SC Freiburg Interesse an ihm haben soll. Kaum verzichten kann die Fortuna auf den zweitligaerfahrenen Jens Langeneke. Offen sind der Verbleib von Henri Heeren - mit seinem Kampfgeist kann er nicht alle Schwächen wettmachen - und Tim Kruse, der nach seinen Verletzungen erst langsam wieder Anschluss findet und mit einem Wechsel zu Union Berlin in Verbindung gebracht wird. Während David Krecidlo bereits einen Vertrag bis 2009 unterschrieben hat, dürfte Erdal Eraslans Zeit in Düsseldorf vorüber sein. Auch wenn er sich mit zuletzt starken Leistungen als Innenverteidiger zurück in den Stamm gespielt hat.

MITTELFELD

Ein schussstarker und torgefährlicher Offensivspieler wird gesucht. Claus Costa, Markus Anfang, Gabriel Czajor (alle bis 2008) und Andreas Lambertz (2009) haben laufende Verträge. Spätestens heute soll Ahmet Cebe seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag setzen, ist aber durch zuletzt starke Vorstellungen auch anderen, finanzkräftigeren Klubs aufgefallen. Ob Giuseppe Canale die alte Verbundenheit zu Uwe Weidemann aus Gütersloher Zeit hilft, ist ebenso fraglich wie der Verbleib von Denis Wolf, der mehr Frust als Lust bei Trainer und Anhang auslöste. Ähnliches gilt für Jörg Albertz, der laut eigener Aussage ein weiteres Jahr dranhängen will, aber zuletzt mit der eigenmächtigen Auswechslung gegen Emden auch bei den Verantwortlichen negativ auffiel.

STURM

Yusuf-Muri Adewunmi ist der einzige Stürmer, der bis 2008 unter Vertrag steht. Ivan Pusic dürfte als Weidemanns Lieblingsschüler ebenfalls einen neuen Vertrag unterzeichnen. Sebastian Kneißl hat mit zuletzt zwei Toren erst in den vergangenen zwei Spielen Argumente geschaffen, nach nur wenigen Monaten bei der Fortuna bleiben zu dürfen. Marcus Feinbier ist als Boss auch außerhalb des Platzes unumstritten und vielleicht gerade deshalb unter dem nur sechs Jahre älteren Uwe Weidemann eher ein Unruhefaktor. Zurzeit ist seine Trefferquote wenig überzeugend, Feinbiers Zeit könnte sich dem Ende zuneigen. Dass Marcel Podszus das Drittliga-Team verlassen wird, scheint beschlossene Sache. Von seinen 14 Toren der Vorsaison war nicht mehr viel zu sehen. Vielleicht ist er ein Mann für das Oberliga-Team.

Heimspiele im Paul-Janes-Stadion

Entscheidung: Eine Entscheidung fällt nach dem Spiel am Samstag beim FC St. Pauli, ob tatsächlich noch ein ausstehendes Heimspiel (Hamburger SV II Sa./19. Mai, Mönchengladbach II Sa./2. Juni) von der Fortuna im Paul-Janes-Stadion ausgetragen wird. "Wir haben unsere Dauerkarten mit der Option 15-mal Arena und dreimal Flinger Broich verkauft", sagt Fortunas Geschäftsführer Paul Jäger. Bisher fanden erst zwei Spiele im kleineren Stadion statt. Jäger blickt voraus: "Es wäre schön, wenn wir im nächsten Jahr so erfolgreich wären, dass wir nur in der Arena spielen könnten." Erfolg bedeutet, im kommenden Jahr deutlich besser zu stehen als der zehnte Platz, der zur Teilnahme an der eingleisigen dritten Liga der Saison 2007/08 berechtigt. Mit dem Tabellenstand dieser Tage wäre die Fortuna sogar viertklassig. Nicht nur deshalb hoffen die Fans auf wirkliche Verstärkungen des aktuellen Kaders.