Fortuna Düsseldorf Funkel gibt sich trotz der Verletzungen entspannt

Die Fortuna hat ihren Testspielsieg in Willich teuer bezahlt: Christian Gartner und Marlos Ritter fallen für mehrere Wochen aus.

Christian Gartner humpelte am Mittwoch über den Trainingsplatz.

Foto: Jos Mullers

Düsseldorf. Friedhelm Funkel kann nichts so leicht aus der Ruhe bringen. Das galt am Dienstagabend einerseits für die Verletzungen, die sich Christian Gartner und Marlon Ritter zugezogen hatten. Gartner humpelte am Mittwoch auf Krücken zum Training, er fällt mit einer Fraktur des linken Schienbeinkopfes mindestens vier Wochen aus. Ritter musste ebenfalls passen. Auch er wird wegen eines doppelten Muskelfaserrisses im linken Adduktorenbereich mindestens vier Wochen fehlen. Andererseits brachte Fortunas Trainer Verständnis für die vor allem in der ersten Hälfte magere Leistung seiner Mannschaft auf, die beim 11:0 (3:0)-Erfolg beim VfL Willich lange zu sehen war.

„Der Rasen war hoch und dadurch ziemlich stumpf, und die Hitze hat es den Jungs auch nicht leicht gemacht“, sagte der Trainer. Dennoch dürfte Funkel deutliche Erkenntnisse erhalten haben, wo der zweite Anzug des Fußball-Zweitligisten gut sitzt und wo noch Luft zur Steigerung ist. Überzeugen konnten eigentlich nur Kemal Rüzgar, der sieben Bälle ins Tor beförderte, einen Treffer aber wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt bekam, sowie Robin Bormuth — aber nur wegen dessen Kopfballstärke vor dem gegnerischen Tor.

Die vermeintliche Stammelf saß zunächst geschlossen auf der Bank und schrieb zwischendurch fleißig Autogramme. Noch in „Zivil“ und von vielen Fans gänzlich unerkannt sah sich Rouwen Hennings den Auftritt seiner neuen Kollegen an. Dass er nach einer Trainingseinheit bereits in diesem Test mitwirken würde, war für den Trainer kein Thema: „Rouwen soll sich erst einmal in Ruhe eingewöhnen. Auf ihn ist in den vergangenen Tagen viel eingeprasselt mit dem Flug, der Vorstellung und der Haussuche“, sagte Funkel. „Er soll erst einmal richtig ankommen, dann sehen wir weiter.“

Über einen Platz im Kader oder sogar in der Mannschaft für Hennings habe sich Fortunas Cheftrainer bis dahin noch keine Gedanken gemacht. Zumindest tat er es so in Willich kund. „Wir haben bis dahin ja noch ein paar Trainingseinheiten. Er ist fit, hat die Vorbereitung in England komplett mitgemacht“, sagte Funkel und fügte nach kurzer Überlegung hinzu: „Ja, doch, ich gehe eigentlich davon aus, dass er dann auch im Kader steht.“

Mit der Verpflichtung seines Wunschstürmers hat sich die Geduld des Trainers bezahlt gemacht. „Ich habe immer gesagt, dass es schwierig wird, einen Stürmer zu finden, der uns sofort weiterhilft“, sagte Funkel, der selbst überrascht war, dass es jetzt doch so schnell geklappt hatte: „Ich dachte, es dauert eine Woche länger.“ So hat Hennings ein wenig mehr Zeit, sich an Stadt, Verein und Mannschaft zu gewöhnen. Während heute zweimal trainiert wird, ist morgen frei, am Samstag und Sonntag gibt es jeweils eine Einheit, und auch am Montagmorgen wird noch einmal trainiert — dann bereits in Kaiserslautern.