Fortuna Düsseldorf Funkel: Mit 25 Punkten können wir zufrieden sein

Nur vier Niederlagen — das hätte auch Fortunas Cheftrainer seiner Mannschaft vor Saisonbeginn nicht zugetraut. In der Offensive muss eine Steigerung her.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Dass einige Spieler von Fortuna Düsseldorf auf dem Zahnfleisch in die Winterpause geschlichen sind, ist bei weitem übertrieben, aber ein Substanzverlust im letzten Drittel der Hinrunde war auf jeden Fall bei einigen Spielern zu registrieren. Die ständigen Personalwechsel haben außerdem dazu beigetragen, dass sich die Mannschaft von Friedhelm Funkel zuletzt nicht mehr als so funktionierende Einheit präsentierte wie noch im September und Oktober.

Trotzdem fällt letztlich die Bilanz der Hinrunde insgesamt positiv aus, vor allem wenn das Ergebnis von 25 Punkten auf die Gesamtsaison hochgerechnet wird. „Wenn mir vor der Saison gesagt hätte, wir gehen mit dieser Punktzahl in die Winterpause, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagte Fortunas Cheftrainer, der sich fast schon ein wenig wunderte, als Pavel Dotchev, sein Kollege von Erzgebirge Aue, ihm am Freitag nach dem torlosen Remis vorrechnete, dass die Fortuna auch deshalb ein unbequemer Gegner gewesen sei, weil sie in dieser Saison erst viermal verloren habe.

Tatsächlich hat das Team von Friedhelm Funkel auswärts nur in Braunschweig und Heidenheim verloren, obwohl sie auch da jeweils nicht die schlechtere Mannschaft gewesen war. Das gilt nach Funkels Ansicht auch für die Heim-Niederlage gegen Nürnberg. Nur das Spiel gegen Dresden, die schlechteste Saisonleistung bisher, bildet da eine Ausnahme.

„Ich glaube, dass wir mit dem Verlauf der Hinrunde zufrieden sein können“, sagte Funkel. „Es war eine harte erste Serie mit Höhen und Tiefen. Mit den 25 Punkten auf dem Konto haben wir das erreicht, was wir uns so ungefähr gewünscht und erhofft haben.“ Eine stabile Serie ohne Kontakt zur Abstiegszone war das Ziel, was die Fortuna bislang tatsächlich auch erreicht hat. Dennoch ist Fortunas Cheftrainer gerade nach den jüngsten Auftritten klar, dass eine weitere Steigerung her muss. Das bezieht er nicht so sehr auf die Abwehrleistung, die er allerdings in Aue trotz des torlosen Remis’ nicht so gut gesehen hatte. Sondern Funkel fordert im Offensivverhalten für die Zeit nach der Winterpause eine deutliche Steigerung.

Die Balance, die ansonsten im ersten Teil der Hinrunde zu sehen war, ist inzwischen ein wenig verloren gegangen. Was aber auch daran liegt, dass die Mannschaft zuletzt auf Spieler wie Oliver Fink und Kaan Ayhan länger und mehrfach verzichten musste. „Was wir aber geschafft haben, ist diesen Abstand nach unten möglichst groß zu halten“, sagte Funkel und ging noch einmal auf das primäre Ziel für die gesamte Saison ein, mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben zu wollen. „So können wir zufrieden in die Weihnachtsferien gehen“, sagte der Trainer.

Auch Michael Rensing blickt zuversichtlich nach vorne. „Wenn wir bedenken, wo wir herkommen, haben wir in den 17 Spielen viel erreicht“, sagte der 32-Jährige, der als der beste Torhüter der 2. Bundesliga wohl gesehen werden darf und das auch mit acht Ligaspielen ohne Gegentor eindrucksvoll untermauerte. „Nach wie vor muss unser Ziel sein, den Puffer nach unten so groß wie möglich zu halten.“ So könne man befreit von dem Druck nach unten zu schauen, die Spiele der Rückrunde angehen. „Insgesamt hätten sogar auch ein paar Punkte mehr drin sein können, wenn man einige Spiele im Rückblick betrachtet“, erklärte Rensing. „Aber insgesamt können wir auf einer guten Hinrunde aufbauen.“ Das Schöne für Rensing sei es, dass die Arbeit in den vergangenen Monaten wieder Spaß gemacht habe. „Jetzt können wir entspannt in die Weihnachtsferien gehen, ein wenig runterkommen und dann in der Vorbereitung wieder fleißig sein und hart arbeiten — und uns weiter verbessern.“