Glück hat nur der Tüchtige

Warum steht die Fortuna ganz vorne? Warum hat der Regionalligist bisher noch kein Gegentor kassiert? Wir analysieren die Lage.

Die Fortuna hat den Tabellengipfel in der Fußball-Regionalliga Nord erklommen. Ist die Mannschaft wirklich so gut, so dass die Fans tatsächlich schon von der 2. Liga träumen dürfen? Oder hatte das Team von Uwe Weidemann bislang einfach nur Glück? Ist die Vorfreude auf das nächste Spiel begründet? Wir geben Antworten.

Es hat den Anschein, als wäre die Mannschaft diesmal punktuell und in der Breite verstärkt worden. Die neuen Torhüter sind sicherlich nicht schlechter, Michael Melkas Null-Gegentore-Bilanz lässt keinen anderen Schluss zu. In der Offensive läuft es noch nicht so rund, da hatte man sich mehr erhofft. Aber da Bekim Kastrati jetzt fit ist, könnte sich der Konkurrenzdruck positiv auswirken. In Sebastian Heidinger und Oliver Hampel wurden zudem laufstarke Verstärkungen gefunden, die mindestens zu den ersten 13 Spielern gehören.

Wer fünfmal zu Null spielt und sagt, das hat mit Glück nichts zu tun, muss schon eine Übermannschaft haben. Zwei gehaltene Elfmeter und mehrere Pfostentreffer machen das deutlich. Allerdings hat sich die Fortuna dieses Glück mit ihrem Einsatz und cleverem Spiel verdient. Es bewahrheitet sich mal wieder der Spruch: ,Wer oben steht, hat auch das nötig Glück.’ Hoffentlich bleibt aus Fortuna-Sicht beides so.

Markus Anfang, Fortunas Spielmacher, zum glanzlosen 1:0 in Cottbus

Derzeit sind alle Abwehrspieler in glänzender Verfassung. Während das für Hamza Cakir auch für die gesamte vergangene Saison gegolten hat, unterlagen Jens Langeneke und Robert Palikuca da größeren Schwankungen. Zudem muss man abwarten, wie sich die ersten Gegentore auswirken. Es sollte ja auch noch ein Abwehrspieler geholt werden (siehe Kasten). Insgesamt wirkt der Deckungsverband durch die enorme Laufarbeit und Übersicht von Marco Christ vor der Abwehr - im Verbund mit dem defensiver agierenden Markus Anfang - wesentlich stabiler.

Noch kann man bis auf wenige Lichtblicke nicht mit der Sturmleistung der Mannschaft zufrieden sein. Dafür sind nicht allein die etwas glücklos agierenden Stürmer verantwortlich. Geringeres Risiko im Deckungsbereich hat natürlich allein schon quantitativ Auswirkungen auf die Offensive. Noch rückt die Abwehr nicht so mit auf, wie man sich das im Idealfall vorstellt. Da sind genauso wie im (kreativeren) Spielaufbau noch deutliche Steigerungsmöglichkeiten.

Fazit: Die Fortuna ist bestimmt nicht allein Spitzenreiter, weil die Hauptkonkurrenten derzeit so schlecht sind. In der Mannschaft von Uwe Weidemann steckt viel Qualität. Und noch hat sie längst nicht alle Fähigkeiten ausgespielt.