Halet: Die Kollegen haben mir sehr geholfen

Der Ex-Saarbrücker schwimmt sich in Aue frei und plant bei Fortuna die nächsten Schritte.

Düsseldorf. Clement Halet war fix und fertig. "Ich bin ko. Einfach nur müde", sagte der Rechtsverteidiger von Fortuna Düsseldorf direkt nach dem 1:0-Sieg in Aue auf der Laufbahn des Erzgebirgsstadions. Seine Gesichtsmuskulatur hatte allerdings noch Reserven. Sie zauberte dem Franzosen nach seinem ersten Drittliga-Spiel für die Fortuna ein Grinsen auf das Gesicht, das von einem Ohr bis zum anderen reichte.

Nach über einem Jahr Verletzungspause hatte Halet erstmals wieder über 90 Minuten auf dem Platz gestanden, und Aue war offensichtlich genau der richtige Ort für das Comeback. "Hier in Aue habe ich auch mein erstes Spiel in der 2.Liga gemacht - und jetzt das erste in der dritten", so der 25-Jährige, der am Morgen des Spiels von Trainer Norbert Meier mit seiner Aufstellung überrascht worden war.

"Ich habe ihn gegen die großen Auer wegen seiner Kopfballstärke vorgezogen", erklärte Meier, der mit Abstrichen auch zufrieden war mit Halets Leistung: "Er war nicht fehlerfrei, aber er kam ja auch von null auf 100."

Genau deshalb war Halet zu Beginn der Partie auch etwas nervös. "Aber die Kollegen haben mir sehr viel geholfen", sagte Halet. So blieb es bei ein paar Stockfehlern in der Anfangsphase. Ansonsten reihte sich Halet nahtlos in die gute Abwehrleistung ein. "Wir haben gewonnen und zu null gespielt. Ich bin einfach zufrieden und ein bisschen stolz", meinte der Rückkehrer.

Trainer Meier sah sich in seiner für alle Beteiligten überraschenden Maßnahme bestätigt: "Irgendwann muss ich ihn ja mal ins kalte Wasser werfen. Da ist zwar immer ein gewisses Risiko dabei, aber das gehe ich gerne ein."

Halet hat am Samstag das bislang schwerste Kapitel seiner Karriere mit einem guten Ende abgeschlossen. Nach dem Abstieg mit dem 1. FC Saarbrücken in die Oberliga zog er sich einen Kreuzbandriss zu, machte in der vergangenen Saison nur zwei Spiele.

Und als er gerade wieder Anschluss fand, brach er sich im Fortuna-Trainingslager in Bitburg eine Rippe. Seinen Vertrag in Düsseldorf bekam er auch nur, weil er einen Sponsor mitbrachte. Doch das alles will er hinter sich lassen, nicht mehr über Verletzungen oder Verträge sprechen.

Bis er wieder der Alte sein wird, vergehen aber noch ein paar Wochen. "Ich muss noch viel mehr machen", sagte er und schleppte sich erschöpft in die Kabine.