Herthas Einspruch platzt in Fortunas Aufstiegsjubel

Die Fortuna schwebt zwischen Himmel und Hölle. Der DFB hat wegen der Tumulte Ermittlungen aufgenommen.

Düsseldorf. Nach dem Skandalspiel ist der schon sicher geglaubte Aufstieg von Fortuna Düsseldorf gefährdet. Am Mittwochabend legte Hertha BSC beim DFB offiziell Protest gegen die Wertung des Spieles ein. Fortuna sagte die Aufstiegsfeier am Samstag ab. Offizielle Begründung: logistische Probleme. Zudem hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Ermittlungen aufgenommen.

Derweil kündigten DFB und der Ligaverband eine neue Strategie im Kampf gegen Gewalt an. „Grundsätzlich ist nach den Übergriffen ein Punkt erreicht, an dem neue Wege gegen Gewalt im Umfeld von Fußballspielen gegangen werden müssen“, erklärten DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Ligapräsident Reinhard Rauball. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) forderte, Kontrollen müssten verschärft, Stadionverbote für Hooligans und Gewalttäter bundesweit besser durchgesetzt werden.

Auch in Karlsruhe hatte es am Montag Randale gegeben, im vergangenen Jahr überschatteten Krawalle die Relegation zwischen dem VfL Osnabrück und Dynamo Dresden.

In Düsseldorf soll die Mannschaft von Hertha BSC nur auf Bitten der Polizei nach den Tumulten in der Arena aufs Spielfeld zurückgekehrt sein, „um eine weitere Eskalation zu verhindern“, wie Klub-Anwalt Christoph Schickhardt sagte. Fortuna glaubt trotz des Hertha-Protestes weiter an die Rückkehr in die Bundesliga. „Ich gehe fest davon aus, dass wir aufgestiegen sind“, sagte Manager Wolf Werner.

Tausende Fortuna-Fans hatten das Spielfeld etwa 90 Sekunden vor Spielende gestürmt. Erst nach 20 Minuten Unterbrechung setzte Schiedsrichter Wolfgang Stark die Begegnung fort. „Ich war entsetzt und kann mich gar nicht richtig freuen“, sagte Fortuna-Profi Tobias Levels. Gestern feierten die Fans dennoch am Rathaus die Rückkehr in die Bundesliga.